Auf einer Anzeigetafel am Flughafen von Peking wird auch ein Flug in die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang angezeigt.

Lockerung der Corona-Maßnahmen Nordkorea lässt eigene Bürger wieder einreisen

Stand: 27.08.2023 13:30 Uhr

Mit Beginn der Corona-Pandemie schottete sich Nordkorea vollends vom Rest der Welt ab. Nordkoreaner, die in anderen Ländern waren, saßen damit fest. Nach mehr als drei Jahren dürfen sie nun zurück in ihre Heimat.

Nordkorea hat sein Verbot für die Rückkehr eigener Bürger aufgehoben, die während der Corona-Pandemie außerhalb der Heimat gestrandet waren. Das Notfallzentrum zur Epidemie-Prävention habe bekannt gegeben, dass "Bürger im Ausland nach Hause zurückkehren dürfen", meldete die Nachrichtenagentur KCNA.

"Entspannte weltweite Pandemie-Situation"

Die Entscheidung sei vor dem Hintergrund der "entspannten weltweiten Pandemie-Situation" getroffen worden. Die Rückkehrer werden dem Bericht der staatlich kontrollierten Agentur zufolge eine Woche lang in Quarantänestationen unter medizinische Beobachtung gestellt. Wie viele Menschen betroffen sind, ist unklar.

Das Land war bereits vor der Corona-Pandemie international weitgehend isoliert, Reisen von und nach Nordkorea gab es kaum. Anfang 2020 schottete sich das Land dann nahezu komplett ab. Nur einzelne Güterzüge nach China fuhren ab September 2022 wieder - Nordkorea ist wirtschaftlich abhängig vom Nachbarland. Beobachter in Südkorea nehmen an, dass von der Neuregelung nun vor allem Diplomaten, Arbeiter und Studenten profitieren.

Erster Linienflug nach Peking

Corona breitete sich trotz der Abschottung auch in Nordkorea aus, im Mai 2022 meldete das Land einen ersten Todesfall. Weil das diktatorische Regime jegliche freie Berichterstattung unterdrückt, ist unklar, wie heftig die Auswirkungen der Pandemie dort waren. Die wenigen Berichte, die es gibt, deuten aber darauf hin, dass die Auswirkungen massiv waren - zumal das verarmte Land ein sehr schlechtes Gesundheitssystem hat.

Zuletzt mehrten sich die Anzeichen einer möglichen Öffnung. Im Juli hatten chinesische und russische Staatsvertreter an einer großen Militärparade in der Hauptstadt Pjöngjang teilgenommen. Sie waren die ersten ausländischen Würdenträger seit Jahren, die in dem Land gesehen wurden. Vergangene Woche genehmigten die nordkoreanischen Behörden zudem einem Taekwondo-Team die Teilnahme an einem Wettbewerb in Kasachstan.

Am Dienstag landete in Peking der erste Linienflug aus Nordkorea seit mehr als drei Jahren. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete aus Peking, zahlreiche Nordkoreaner hätten am Check-In-Schalter von Air Koryo im Hauptstadtflughafen für einen Flug zurück nach Pjöngjang gestanden.