Menschen, die sich in Jakarta (Indonesien) nach einem Erdbeben im Freien aufhalten.

Erdbeben in Indonesien Mindestens 56 Tote auf der Insel Java

Stand: 21.11.2022 13:15 Uhr

Nach einem Erdbeben auf der indonesischen Insel Java hat sich die Zahl der Toten auf mindestens 56 erhöht. Das teilte der Gemeindechef der Stadt Cianjur, Suherman, mit. Hunderte Menschen wurden verletzt.

Bei einem Erdbeben der Stärke 5,6 sind auf der indonesischen Insel Java mindestens 56 Menschen ums Leben gekommen, etwa 700 wurden verletzt. Das teilte der Gemeindechef der am stärksten betroffenen Stadt Cianjur, Herman Suherman, mit.

"Die Zahlen steigen", sagte Suherman einem örtlichen Fernsehsender. Einige Gebiete seien wegen Erdrutschen nicht erreichbar. Viele Verletzte könnten zudem nicht behandelt werden, da nicht ausreichend Personal zur Verfügung stehe, sagte er weiter.

"Einige Gebiete wegen Erdrutschen nicht zu erreichen", Marie von Mallinckrodt, ARD Peking, zum Erdbeben auf Java

tagesschau24 14:00 Uhr

Viele Opfer von Trümmerteilen erschlagen

Ein Sprecher der Stadtverwaltung sagte der Nachrichtenagentur AFP: "Hunderte, vielleicht sogar Tausende Häuser wurden zerstört."

Auf Videos in sozialen Netzwerken waren zusammengestürzte Gebäude und weinende Menschen zu sehen. Überall lagen Trümmer auf den Straßen. Über die genaue Anzahl der Verletzten gibt es noch keine verlässlichen Angaben. Viele der Opfer seien von Trümmerteilen ihrer einstürzenden Häuser erschlagen worden, sagte der Leiter des Nationalen Katastrophenschutzes.

Das Beben ereignete sich am Montagmittag (Ortszeit) in der Nähe der Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java. Das Epizentrum befand sich einige Kilometer südwestlich von Cianjur. Hier gab es auch die größten Schäden.

Karte: Erdbeben in Indonesien nahe Cianjur

Beben fand in zehn Kilometer Tiefe statt

In der gut 100 Kilometer vom Epizentrum entfernten Hauptstadt Jakarta war das Beben deutlich zu spüren. Hochhäuser schwankten, jedoch wurden in der Metropole keine schwereren Schäden gemeldet.

Laut US-Erdbebenwarte (USGS) fand das Beben in einer Tiefe von zehn Kilometern statt. Eine Tsunami-Warnung gab es nicht. Der Inselstaat Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Dort kommt es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

Im Januar vergangenen Jahres waren bei einem Erdbeben der Stärke 6,2 auf der indonesischen Insel Sulawesi mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Tausende Menschen verloren ihr Zuhause.

Udo Schmidt, Udo Schmidt, NDR, 21.11.2022 11:22 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 21. November 2022 um 10:05 Uhr.