Der indische Premierminister Narendra Modi schüttelt die Hände der vier Astronauten Prasanth Nair, Angad Pratap, Ajit Krishnan und Shubhanshu Shukla

Aufstieg zur Raumfahrtnation Indien stellt Astronauten für Weltraumflug vor

Stand: 28.02.2024 12:45 Uhr

Indien will einen festen Platz in der Riege der Raumfahrtnationen einnehmen. Nach den Sonden zum Mond und in Richtung Sonne soll nun ein bemannter Flug folgen. Die Astronauten für die Mission stehen fest.

Indien will in der bemannten Raumfahrt als vierte Nation hinter den USA, Russland und China Fuß fassen. Das Land hat aus diesem Grund vier Offiziere der indischen Luftwaffe vorgestellt, um an einer bemannten Raumfahrt teilzunehmen - Prasanth Balakrishnan Nair, Ajit Krishnan, Angad Pratap und Shubhanshu Shukla heißen sie.

Vergangenes Jahr gab es bereits die Landung einer Mondfähre, danach einer Raumsonde in Richtung Sonne. Auch nach dem bemannten Raumflug nächstes Jahr soll nicht Schluss sein mit dem ehrgeizigen indischen Weltraumprogramm. Das Land will auch eine Sonde zur Venus schicken. 2035 soll es die erste indische Raumstation geben und bis 2040 soll der erste Inder oder die erste Inderin auf dem Mond landen.

Wie heißen indische Raumfahrer?

Wo die Amerikaner Astronaut sagen, sagen die Russen Kosmonaut und die Chinesen Taikonaut. In früheren Zeiten waren in Indien die Begriffe Vyomanaut oder Gagannaut diskutiert worden - Vyom und Gagan, das heißt beides Himmel, einmal in der altindischen Sprache Sanskrit und einmal im modernen Hindi. Aber vorerst heißen die vier Raumfahrer noch "Astronauten". Vier Männer, die der ganze Stolz heutigen Indiens seien, sagte Premierminister Narendra Modi bei ihrer Vorstellung:

Es sind nicht nur vier Namen oder einzelne Personen, es sind vier "Shakti", göttliche Kräfte, die das Streben von 1,4 Milliarden ins All tragen werden. 40 Jahre nach dem ersten Inder fliegen sie nun in den Weltraum. Jetzt gehört uns dieser Moment, der Countdown, die Rakete.
Narendra Modi

Yoga fester Bestandteil des Weltraumtrainings

"Gagan-Nyaan" heißt die Raumfahrtmission, übersetzen kann man das schlicht mit "Raumfahrzeug". Ein Inder war bereits im All, Rakesh Sharma. Das war 1984 im Rahmen der russischen Soyuz T-11-Mission. Die Zusammenarbeit mit Russland in Sachen Raumfahrt gibt es bis heute. Die künftigen Astronauten wurden in Russland trainiert - im Gagarin-Kosmonauten-Trainingszentrum nahe Moskau.

Aber es wären keine indischen Astronauten, gäbe es nicht spezifisch Indisches, was Teil der Vorbereitung war. Es gab ein besonderes Yoga-Modul im Weltraumtraining. So gerüstet sollen die Vier voraussichtlich im kommenden Jahr ins All starten und dann drei Tage lang die Erde in 400 Kilometern Höhe umkreisen. Zuvor sind noch einige Tests geplant - unter anderem mit dem Roboter Vymmitra. Das ist Sanskrit und heißt übersetzt "Weltraumfreundin".

Peter Hornung, ARD Neu-Delhi, tagesschau, 28.02.2024 09:29 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 28. Februar 2024 um 12:22 Uhr.