Die deutsche Fregatte "Hessen" brach im Februar von Wilhelmshaven aus in See, um sich im Roten Meer am Schutz von Handelsschiffen gegen Angriffe der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz zu beteiligen.

Schutz von Handelsschiffen Fregatte "Hessen" beendet Einsatz im Roten Meer

Stand: 20.04.2024 08:04 Uhr

Der Kampfeinsatz der Fregatte "Hessen" im Roten Meer ist zu Ende. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden während des Einsatzes insgesamt 27 Handelsschiffe sicher durch das Einsatzgebiet eskortiert.

Die Fregatte "Hessen" hat ihren Kampfeinsatz zum Schutz von Handelsschiffen gegen Angriffe der Huthi-Miliz im Roten Meer planmäßig beendet. Das Schiff habe den Einsatz um 5.50 Uhr (MESZ) abgeschlossen und das Einsatzgebiet verlassen, teilte die Bundeswehr mit. 

Die "Hessen" soll Anfang Mai nach Wilhelmshaven zurückkehren. Ab Anfang August wird sich Deutschland nach Angaben des Verteidigungsministeriums mit der Fregatte "Hamburg" an der EU-Mission im Roten Meer beteiligen. 

Erster Einsatz dieser Art für deutsche Marine

Die "Hessen" war mit ihren 240 rund Männern und Frauen an Bord ein deutscher Beitrag zur EU-Militärmission "Aspides". Die Besatzung hatte in den vergangenen Wochen mehrfach Drohnen der aus dem Jemen agierenden und mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz abgeschossen. Für die Deutsche Marine war es der erste Kampfeinsatz dieser Art.

Die Fregatte war seit dem 23. Februar im Roten Meer im Einsatz gewesen, um die zivile Schifffahrt auf der wichtigsten Seeroute von Asien nach Europa zu schützen. Die Huthi-Miliz will dort mit den Angriffen ein Ende der israelischen Militäroperation im Gazastreifen erzwingen, die eine Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am 7. Oktober ist.

Wegen der Angriffe der vom Iran hochgerüsteten Huthi mieden große Reedereien die kürzeste Seeverbindung zwischen Asien und Europa zuletzt. Das hat auch Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. 

27 Handelsschiffe sicher eskortiert

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums wurden von der "Hessen" insgesamt 27 Handelsschiffe sicher durch das Einsatzgebiet eskortiert. Dabei sei es in vier Fällen zu einer erfolgreichen Bekämpfung von Drohnen und Flugkörpern der Huthi-Miliz gekommen.

Insgesamt habe die Fregatte mehr als 11.000 Kilometer - rund 6.000 Seemeilen - im Einsatzgebiet zurückgelegt. Die Besatzung leistete demnach zwei Mal medizinische erste Hilfe - für einen Soldaten einer Partnernation sowie für ein Besatzungsmitglied eines Handelsschiffs.

Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärte, die Besatzung der Fregatte habe ihren Einsatz "mit Bravour umgesetzt". Mit der EU-Marinemission werde "die Sicherheit und Freiheit einer der wichtigsten See- und Handelswege" angesichts der "völkerrechtswidrigen Angriffe" der Huthi-Miliz geschützt.

"Hessen" mit Flugabwehrraketen ausgestattet

Die 143 Meter lange "Hessen" ist mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann das Schiff nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen. Die Waffensysteme sind in der Lage, Ziele auf eine Entfernung von bis zu 160 Kilometern zu bekämpfen.

Die Operation "Aspides" war Mitte Februar durch einen Beschluss der Außenminister der 27 EU-Mitgliedsstaaten gestartet worden.

Oliver Neuroth, ARD Berlin, tagesschau, 20.04.2024 09:36 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 20. April 2024 um 09:23 Uhr.