Viktor Orban und Donald Trump

Orban zitiert Trump "Keinen Penny für den Ukraine-Krieg"

Stand: 12.03.2024 07:05 Uhr

Den Ukraine-Krieg "in 24 Stunden beenden" - das will Donald Trump, wenn er wieder US-Präsident werden sollte. Nun gab Ungarns Ministerpräsident Orban einen Einblick in Trumps konkrete Pläne, zu denen offenbar die Streichung der Ukraine-Hilfen gehört.

Vor wenigen Tagen hatte der ehemalige US-Präsident Donald Trump den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban in seine Residenz Mar-a-Lago im US-Staat Florida geladen. Dabei war offenbar auch der Ukraine-Krieg ein Gesprächsthema. Nun gab Orban im ungarischen Fernsehen Äußerungen Trumps wieder, wonach dieser "keinen Penny" für den Ukraine-Krieg ausgeben werde, sollte er wieder US-Präsident werden.

"Er hat eine sehr klare Vision, der man nur schwerlich nicht zustimmen kann. Er sagt Folgendes: Zuallererst wird er für den Krieg zwischen der Ukraine und Russland keinen Penny ausgeben", sagte Orban dem Fernsehsender M1 über Trump.

"Trump hat ziemlich detaillierte Pläne"

Weiter sagte Orban in dem Interview: "Deshalb wird der Krieg enden, denn es ist offensichtlich, dass die Ukraine nicht auf eigenen Füßen stehen kann (...). Wenn die Amerikaner kein Geld geben, werden die Europäer allein nicht in der Lage sein, diesen Krieg zu finanzieren. Und dann ist der Krieg vorbei." Trump habe "ziemlich detaillierte Pläne, wie dieser Krieg zu beenden ist", ergänzte Orban - wollte dies jedoch auf Nachfrage nicht näher erläutern. 

Trump äußerte sich bislang nicht zu dem Inhalt der Gespräche mit Orban. Auch eine Nachfrage der Nachrichtenagentur AFP zur jüngsten Aussage Orbans ließ Trump unbeantwortet. In seinem aktuellen Wahlkampf hat er aber bereits mehrfach behauptet, dass er, wenn er wieder US-Präsident werden sollte, den Ukraine-Krieg "in 24 Stunden" beenden werde.

Gegenseitiges Lob nach Treffen in Florida

Der ungarische Regierungschef hatte Trump am Freitag in dessen Privatresidenz Mar-a-Lago besucht. Beide lobten einander am Rande des Treffens für ihre politischen Leistungen. Sie teilen viele rechtspopulistische Ansichten und unterhalten seit Jahren freundschaftliche Beziehungen.

Das Verhältnis Orbans zum derzeitigen US-Präsidenten Joe Biden ist hingegen angespannt. Spannungen gab es unter anderem wegen des ungarischen Widerstands gegen den NATO-Beitritt Schwedens, den Budapest erst kürzlich aufgab - und grundsätzlich wegen Orbans russlandfreundlicher Haltung inmitten des Ukraine-Kriegs.

In einer früheren Version wurde Viktor Orban als Präsident Ungarns bezeichnet, er ist allerdings Ministerpräsident. Wir haben den Text korrigiert.

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