Viktor Orban und Donald Trump in Mar-a-Lago

Nach Treffen in Mar-a-Lago Orban lobt Trump als "Präsident des Friedens"

Stand: 09.03.2024 11:53 Uhr

Mit Trump gäbe es die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten nicht - davon ist Ungarns Regierungschef Orban überzeugt. Nach einem Treffen in Mar-a-Lago stimmte er Lobeshymnen an. Kritik kommt von US-Präsident Biden.

Sie teilen viele Ansichten und unterhalten seit Jahren freundschaftliche Beziehungen: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban und Ex-US-Präsident Donald Trump. Nun hat Orban Trump in seiner Residenz Mar-a-Lago in Florida besucht und ihn nach dem Treffen als "Präsident des Friedens" gepriesen.

In einer Videobotschaft auf Facebook, die mit den Worten "Ungarn braucht Frieden. Sein Name: Donald Trump" überschrieben ist, erklärte Orban: "Wir Ungarn haben nur eines zu tun, nämlich ehrlich zuzugeben: Die Welt wäre besser und für Ungarn wäre es besser, wenn Herr Präsident Donald Trump (an die Macht) zurückkehren würde."

Während Trumps Amtszeit habe im Nahen Osten und in der Ukraine Frieden geherrscht, und diese Kriege gäbe es heute nicht, wenn Trump US-Präsident wäre, sagte Orban weiter. Trump habe "in der Welt Respekt geboten und damit die Voraussetzungen für den Frieden geschaffen". Von einer Wiederkehr Trumps ins Weiße Haus verspreche er sich zudem ein Aufleben der bilateralen Handelsbeziehungen.

Trump: "Orban ist fantastisch"

Zuvor teilte Orban ein Foto, das ihn gemeinsam mit Trump zeigt, und schrieb darunter: "Machen Sie Amerika wieder großartig, Herr Präsident."

Auch Trump lobte den Gast in einer auf Video festgehaltenen Rede überschwänglich: "Niemand ist besser, schlauer oder ein besserer Anführer als Viktor Orban. Er ist fantastisch." Wenn Orban etwas sage, dann passiere das auch, sagte Trump weiter. "Er ist der Boss."

Vor dem Treffen mit Trump hatte Orban auch einen Auftritt bei der konservativen Heritage Foundation in Washington und eine Begegnung mit Trumps früherem Berater, dem ultrarechten Publizisten Steve Bannon.

Biden wettert gegen Orban

US-Präsident Joe Biden kritisierte das Treffen scharf. "Wisst ihr, wen er heute in Mar-a-Lago trifft?" fragte er bei einem Wahlkampfauftritt in Philadelphia. "Orban aus Ungarn, der erklärt hat, dass er nicht glaubt, dass Demokratie funktioniert, und der eine Diktatur anstrebt." Biden fügte hinzu: "Ich sehe eine Zukunft, in der wir die Demokratie verteidigen und sie nicht schwächen."

Trump will erneut US-Präsident werden

Trump und Orban halten regelmäßig öffentliche Lobreden übereinander. Orban war der einzige Regierungschef eines EU-Landes, der sich bereits vor Trumps Wahl zum Präsidenten 2016 offen zur Unterstützung des Republikaners bekannte. Die beiden haben politisch viel gemeinsam.

Bannon bezeichnete den Ungarn einmal als "Trump vor Trump". Orban regiert in Ungarn schon seit 2010.

Trump will bei der Wahl am 5. November gegen Biden antreten und steuert auf eine erneute Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner zu. Biden beschreibt den Urnengang angesichts von Trumps autokratischen Tendenzen als Schicksalswahl für die US-Demokratie.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 05. August 2022 um 12:40 Uhr.