
Schüsse in New Yorker U-Bahn Polizei fahndet weiter nach Täter
Der Vorfall ereignete sich mitten im morgendlichen Berufsverkehr: In der New Yorker U-Bahn sind durch einen Angriff mindestens 23 Menschen verletzt worden, teils durch Schüsse, teils durch Rauch. Der Täter ist flüchtig.
Es ist mitten in der Rushhour. Berufstätige und Schüler drängen sich in U-Bahn-Waggons. Plötzlich ist dieser Rauch überall. "Alle wollten nur noch raus aus dem Zug", sagt ein Augenzeuge. "Es gab eine verletzte Person vorne im Wagen. Und in der Bahnstation kam eine Durchsage: Gibt es einen Arzt, der helfen kann?"
Zu diesem Zeitpunkt geht bei der Polizei ein Notruf ein: Ein Schussopfer in der U-Bahn-Station Sunset Park in Süd-Brooklyn. Es gebe starke Rauchentwicklung. Als die Einsatzkräfte ankommen, finden sie gleich mehrere Schwerverletzte vor. Passanten kümmern sich um die blutverschmierten Menschen. Sie werden ins Krankenhaus gebracht.
Noch denken alle, dass der Angriff vom Bahnsteig ausging. Doch inzwischen ist klar, dass es anders war, sagt New Yorks Polizeichefin Keechant Sewell: "Gegen halb neun heute morgen hat ein Passant in der U-Bahn nach Manhattan sich plötzlich eine Gasmaske aufgesetzt. Dann holte er einen Kanister aus seiner Tasche und öffnete ihn. Der Zug füllte sich mit Rauch."
23 Menschen verletzt
Dann soll der Mann um sich geschossen haben. Mehrere Menschen wurden durch Kugeln verletzt, einige weitere weitere durch die Rauchentwicklung. Die Ermittler fahnden nun auf Hochdruck nach dem Tatverdächtigen. "Er ist ein schwarzer, mittelgroßer Mann. Er trug eine grüne Schutzweste und darunter einen grauen Kapuzenpulli."
Berichte darüber, dass es am Tatort undetonierte Sprengsätze gebe, hatte die Polizei zuvor bereits revidiert. Die Gegend um die Station Sunset Park ist weiter abgeriegelt. Schüler in umliegenden Schulen des quirligen Viertels mussten zunächst in ihren Gebäuden bleiben. Die Polizei ging jedoch nicht von einer unmittelbaren Bedrohung für die Bevölkerung aus. Sie ermittle in alle Richtungen. Zwar gebe es bislang keinen Terrorverdacht, doch sie schließe nichts aus, sagte Sewell.
Biden über Vorfall informiert
Auch US-Präsident Joe Biden war sofort über den Vorfall informiert worden. Führende Mitarbeiter des Weißen Hauses standen in Kontakt mit dem New Yorker Bürgermeister Eric Adams und der Polizeiführung.
In den vergangenen Monaten ist die Schusswaffen-Kriminalität in New York zu einem zunehmenden Problem geworden. New Yorks Gouverneurin Kathy Hochul betonte nach dem U-Bahn-Anschlag, endlich müsse das Problem illegaler Waffen angegangen werden: "Wir sagen: keine Massenschießereien mehr. Das muss aufhören. Jetzt!" Hochul und Bürgermeister Adams haben dem illegalen Schusswaffelhandel in New York bereits den Kampf angesagt.