Skyline von Manhattan in New York bei herbstlichem Wetter (Archiv)

Versorgungsengpässe New York ruft Notstand wegen Migranten aus

Stand: 07.10.2022 22:05 Uhr

Seit Monaten kommen Migranten aus Süd- und Mittelamerika nach New York. Mittlerweile sind es laut Bürgermeister Adams etwa 17.000. Die Stadt sei nicht mehr in der Lage, sie alle zu versorgen und benötige Hilfe.

Seit Monaten kommen Migranten aus Süd- und Mittelamerika nach New York. Mittlerweile sind es laut Bürgermeister Adams etwa 17.000. Die Stadt sei nicht mehr in der Lage, sie alle zu versorgen und benötige Hilfe.

Nach der Ankunft Tausender Migrantinnen und Migranten aus dem südlichen Grenzgebiet hat der Bürgermeister von New York, Eric Adams, den Notstand ausgerufen. "Wir haben jetzt eine Situation, in der mehr Menschen in New York ankommen, als wir unmittelbar aufnehmen können, inklusive Familien mit Babys und kleinen Kindern", sagte Adams. Die Stadt sei nicht in der Lage, die vielen Menschen zu versorgen.

Die Stadt werde dafür dieses Jahr eine Milliarde Dollar aufbringen müssen, sagte der Bürgermeister und bat um Hilfe sowohl des Bundesstaates New York als auch der Washingtoner US-Regierung. Die Ausrufung des Notstandes erlaubt es, Bundesmittel umzuleiten.

"Wir stehen am Rande des Abgrunds", sagte Adams. "Wir brauchen Hilfe. Und wir brauchen sie jetzt." Laut Adams kommen täglich zwischen fünf und sechs Busse mit Migranten an, allein am Donnerstag waren es neun. New York eröffnete nach Angaben des Bürgermeisters bereits 42 neue Unterkünfte für Obdachlose, meist in Hotels, aber auch das reicht noch nicht aus.

Busse teils von Republikanern organisiert

Die Migranten kamen seit dem Frühjahr mit Bussen in die Metropole, die teilweise von republikanischen Politikern in Texas und Arizona organisiert und bezahlt wurden. Dahinter wird der Versuch vermutet, Druck auf die Regierung von Präsident Joe Biden auszuüben und Änderungen in der Migrationspolitk zu erreichen.

Damals hatten republikanische Gouverneure aus Texas und Arizona damit begonnen, Migrantinnen und Migranten aus den Grenzgebieten mit Bussen unter anderem in die demokratisch geführten Großstädte Washington, New York und Chicago bringen zu lassen. In Washington war deswegen schon vor einigen Wochen der Notstand ausgerufen worden.

In New York seien bereits mehr als 17.000 Migranten aus Süd- und Mittelamerika, sagte Bürgermeister Adams. Sie dürfen laut Bundesgesetz in den USA nicht arbeiten. Dennoch betonte Adams, die Menschen seien in der Stadt willkommen. "Die New Yorker haben sich schon immer für unsere eingewanderten Brüder und Schwestern eingesetzt", sagte er. Das Mitgefühl der New Yorker sei grenzenlos, die Mittel seien es nicht.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 16. September 2022 um 05:00 Uhr.