Menschen stehen vor einem zerstörten Haus.

Demokratische Republik Kongo Viele Tote bei Überflutungen in Kinshasa

Stand: 14.12.2022 08:21 Uhr

Mehr als 100 Menschen sind bei Überflutungen in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa ums Leben gekommen. Viele Häuser wurden zerstört. Präsident Tshisekedi machte den Klimawandel verantwortlich und forderte mehr internationale Unterstützung.

Bei Überflutungen in der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, Kinshasa, sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Es werde immer noch nach Leichen gesucht, sagte Ministerpräsident Jean-Michel Sama Lukonde. Dutzende Menschen seien verletzt worden.

Mehr als 100 Menschen bei Überschwemmungen und Erdrutschen im Kongo ums Leben gekommen

tagesschau 09:00 Uhr

Vor allem in tief gelegenen Gebieten der Metropole am Fluss Kongo hätten von Starkregen ausgelöste Erdrutsche Häuser und Wohnungen zerstört, teilte die Regierung mit. Ein Großteil der Schäden entstand an Gebäuden, die ohne Genehmigung gebaut worden sind.

Im Zentrum Kinshasas standen zudem unzählige Hauptstraßen unter Wasser. Die Hauptstadt hat wie viele afrikanische Großstädte mit mangelhafter Infrastruktur und Kanalisation zu kämpfen.

Tshisekedi: Klimawandel-Verursacher müssen helfen

Der kongolesische Präsident Felix Tshisekedi machte den Klimawandel für das Geschehen verantwortlich. Er befand sich zum Zeitpunkt der Überschwemmungen zu einem Besuch in Washington. Dort kritisierte er bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken, dass sein Land von der internationalen Gemeinschaft nicht ausreichend im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels unterstützt werde.

Es gehe um die Staaten, "welche die Umwelt verschmutzen und die verhängnisvollen Konsequenzen in unseren Ländern verursachen", sagte Tshisekedi. Diese Verursacher müssten denjenigen beim Schutz vor dem Klimawandel helfen, "die nicht die Mittel dafür haben".

Enormer Bevölkerungszuwachs in Kinshasa

Zuletzt waren in Kinshasa im November 2019 bei Überschwemmungen und Erdrutschen infolge von Starkregen rund 40 Menschen ums Leben gekommen. In der Stadt leben etwa 15 Millionen Menschen. Kinshasa erlebte in den vergangenen Jahren einen enormen Bevölkerungszuwachs. Viele Menschen leben in provisorisch errichteten Häusern an überflutungsgefährdeten Hängen. Abwasser und Niederschlagswasser werden in der Stadt nur unzureichend entsorgt.