Ein Mann blickt nach heftigen Regenfällen aus einer informellen Siedlung in Johannesburg am Jukskei-Fluss.

Wegen Überschwemmungen Südafrika ruft Katastrophenfall aus

Stand: 14.02.2023 15:32 Uhr

Nach schweren Regenfällen gilt ein landesweiter Katastrophenalarm in Südafrika. Bei Überschwemmungen wurden mindestens zwölf Menschen getötet. Schäden wurden an Straßen, Brücken und einem Krankenhaus gemeldet.

Südafrikas Regierung hat wegen Überschwemmungen in sieben der neun Provinzen des Landes den nationalen Katastrophenfall ausgerufen. Mindestens zwölf Menschen seien ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP.

Nach ungewöhnlich starken Regenfällen seien der Katastrophenschutzbehörde unter anderem überschwemmte Häuser und überlaufende Dämme bis hin zu Schäden an Straßen, Brücken und einem Krankenhaus gemeldet worden. Auch Fahrzeuge wurden demnach weggeschwemmt. Zudem gebe es landwirtschaftliche Verluste, teilte die Regierung in Pretoria am Montagabend mit.

Das Ausrufen des landesweiten Katastrophenfalls soll den Behörden die Koordination von Notfallmaßnahmen erleichtern. Die Regierung hat dadurch die Möglichkeit, bestimmte Rechte einzuschränken. Außerdem kann die Polizei und das Militär bei den Hilfen eingesetzt werden. Die Regierung kündigte an, Notunterkünfte und Lebensmittel für durch die Fluten obdachlos gewordene Menschen bereitzustellen.

Ostkap und Mpumalanga stark betroffen

Allein in der Provinz KwaZulu-Natal im Südosten des Landes wurden durch die Fluten nach Behördenangaben fünf Menschen getötet, unter ihnen ein Neugeborenes. Zudem würden noch mehrere Menschen vermisst. Sie wollten einen mit Wassermassen angeschwollenen Fluss überqueren. In der Provinz Mpumalanga im Nordosten des Landes starben mindestens zwei Menschen.

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde COGTA ist auch der Kruger-Nationalpark an der Grenze zu Simbabwe und Mosambik betroffen. Zum Ausmaß widersprechen sich die Angaben der Behörden: Während ein Sprecher des Katastrophenschutzes die Lage im Park als "wirklich schlimm" bezeichnete, sagte ein Sprecher der Nationalparkbehörde, sie sei "überschaubar". Die Bewegungsfreiheit im Park sei eingeschränkt und einige Straßen beschädigt.

Niederschläge sollen anhalten

In Südafrika hatten vergangene Woche infolge eines Kälteeinbruchs mitten im Sommer heftige Regenfälle eingesetzt. Dem Wetterdienst zufolge sollen die schweren Niederschläge anhalten. Es sei deshalb auch mit weiteren Überschwemmungen zu rechnen, weil der Boden vielerorts kein Wasser mehr aufnehmen könne. Auch für die kommenden Monate rechnen Meteorologen demnach mit überdurchschnittlich viel Regen.

Südafrika hatte im vergangenen Jahr die bisher schlimmsten Überschwemmungen seiner Geschichte erlebt. Sintflutartige Regenfälle trafen die Gegend rund um die Hafenstadt Durban, mehr als 400 Menschen starben. Bis heute werden zahlreiche Menschen vermisst. Vor einigen Tagen hatte die Regierung zudem wegen einer Energiekrise den Notstand ausgerufen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. Februar 2023 um 07:00 Uhr in den Nachrichten.