Ölfeld

IEA-Prognose Energieagentur erwartet weiter steigende Ölpreise

Stand: 11.08.2023 13:10 Uhr

Die Internationale Energieagentur rechnet damit, dass die weltweite Ölnachfrage in diesem Jahr einen neuen Rekord erreicht. Grund ist unter anderem der starke Flugverkehr. Das wirkt sich auf die Preise aus.

Angesichts einer starken Nachfrage nach Rohöl rechnet die Internationale Energieagentur (IEA) mit weiter steigenden Ölpreisen. Die globale Ölnachfrage erreiche derzeit Höchststände, heißt es in dem in Paris veröffentlichten Monatsbericht des Interessenverbands führender Industriestaaten.

Die Aufwärtsentwicklung der Preise werde durch verschiedene Faktoren angetrieben, darunter ein intensiver Flugverkehr im Sommer, ein gesteigerter Ölverbrauch zur Stromerzeugung sowie ein robuster Verbrauch in China. Auf der anderen Seite werde die Kürzung der Fördermenge in Saudi-Arabien und Russland der jüngsten Aufwärtsbewegung der Ölpreise "zusätzlichen Schub verleihen".

China hat größten Anteil an gestiegener Nachfrage

Die Experten der IEA gehen davon aus, dass die weltweite Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr 102,2 Millionen Barrel Öl pro Tag erreichen wird. Ein Barrel sind 159 Liter. Damit würde die Nachfrage um 2,2 Millionen Barrel pro Tag im Vergleich zum Jahr 2022 ansteigen.

Wie aus dem aktuellen Monatsbericht weiter hervorgeht, dürfte China trotz der jüngsten Konjunkturabschwächung einen Anteil von mehr als 70 Prozent an der gestiegenen Nachfrage haben. Im Jahr 2024 dürfte die Nachfrage dann nur noch um 1,0 Millionen Barrel pro Tag zunehmen, schätzt die Agentur.

USA treibt Ölproduktion an

Bei der globalen Fördermenge geht die IEA in diesem Jahr trotz der Produktionskürzung in Saudi-Arabien von einem Anstieg um täglich 1,5 Millionen Barrel auf durchschnittlich 101,5 Millionen Barrel pro Tag aus. Wesentlicher Treiber der höheren Produktion seien die USA, hieß es weiter. Die russischen Ölexporte schätzten die IEA-Experten im Juli auf etwa 7,3 Millionen Barrel pro Tag ein, was in etwa der gleichen Menge wie im Vormonat entspreche.

Die IEA hatte schon zu Beginn des Jahres einen neuen Nachfragerekord vorausgesagt. Im Februar schätzte sie die Menge auf 101,9 Millionen Barrel pro Tag. Zudem verweist die IEA in ihrem Bericht auf einen starken Rückgang der globalen Ölreserven. Zuletzt hatten vor allem Angebotssorgen die Ölpreise kräftig nach oben getrieben.

Tanken ist wieder teurer

Diese Entwicklung zeigt sich auch an den Tankstellen, wo der Dieselpreis innerhalb eines Monats um 12 Cent pro Liter gestiegen ist und das höchste Niveau seit März 2023 erreicht hat. Autofahrer zahlen im Bundesdurchschnitt 1,749 Euro für einen Liter Diesel. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Automobilclubs ADAC.

Der Preis für Super E10 stieg im Monatsvergleich um etwa fünf Cent pro Liter. Zuletzt ist er leicht gesunken. Ein Liter kostet laut ADAC aktuell durchschnittlich 1,843 Euro.