auf dem Dach eines Wohnhauses in Fuyang, China steht „Country Garden“ auf Chinesisch.

Milliardenverlust bei Country Garden Immobilienriese in China warnt vor Zahlungsausfall

Stand: 31.08.2023 10:19 Uhr

Der chinesische Immobilienkonzern Country Garden hat angesichts von Verlusten in Milliardenhöhe vor einem Zahlungsausfall bei Anleihen gewarnt. Die Sorgen um Chinas Wirtschaft wachsen.

Nach einem Milliarden-Verlust warnt der strauchelnde chinesische Immobilienkonzern Country Garden vor einem Zahlungsausfall bei einigen Anleihen. "Sollte sich die finanzielle Leistung der Gruppe in Zukunft weiter verschlechtern, könnte die Gruppe nicht in der Lage sein, die finanziellen Auflagen dieser Kredite zu erfüllen", teilte der Konzern am späten Mittwochabend in Hongkong mit.

Dies könne zu einem Ausfall dieser Anleihen führen. Zudem bestehe die Gefahr, dass einige andere Bonds des Unternehmens davon betroffen sein könnten. Der Konzern suche nach Lösungen, um die verbleibenden Auslandsschulden, die bis Ende Juni nächsten Jahres fällig werden, zu leisten. Der Verlust belief sich im ersten Halbjahr auf 48,9 Milliarden Yuan (6,1 Milliarden Euro)

Produktionstätigkeit schrumpft fünften Monat in Folge

Derweil mehren sich die Warnsignale, dass die Lage in der Gesamtwirtschaft Chinas angespannt ist. Die Wirtschaftstätigkeit im verarbeitenden Gewerbe ist offiziellen Angaben zufolge den fünften Monat in Folge rückläufig.

Auch das nicht-verarbeitende Gewerbe verlor im August weiter an Schwung. Weitere konjunkturstützende Maßnahmen könnten nötig sein, um das Wachstum anzukurbeln, sagte Frederic Neumann von HSBC-Bank.

Insgesamt kommt die chinesische Wirtschaft nicht so in Schwung, wie es sich die Führung in Peking nach der Aufhebung der strikten Corona-Maßnahmen Ende vergangenen Jahres vorgestellt hatte. China leidet derzeit unter einer einbrechenden Auslandsnachfrage - der Exportmotor stottert. Hinzu kommen eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und ein schwächelnder Konsum.

Stimmung in den Unternehmen weiter eingetrübt

Die Stimmung in den Chefetagen chinesischer Unternehmen ist unverändert angeschlagen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe kletterte im August von 49,3 auf 49,7 Punkte, wie das Statistikamt heute mitteilte.

Volkswirte hatten mit einem kleinen Rücksetzer gerechnet. Damit blieb der wichtige Frühindikator den fünften Monat in Folge unter der Marke von 50 Punkten, unter der mit einem Rückgang der industriellen Aktivität zu rechnen ist.

Zusätzlich droht die Krise des Immobiliensektors, die gesamte Wirtschaft in Mitleidenschaft zu ziehen. Hinzu kommen die Spannungen mit den USA, die China mit Technologiesanktionen belegt haben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 31. August 2023 um 09:20 Uhr.