Haushaltsbericht vorgelegt US-Konjunktur kühlt weiter ab - Prognose gesenkt

Stand: 28.07.2012 08:12 Uhr

Die US-Regierung hat ihre Wachstumsprognose für dieses und das kommende Jahr gesenkt. Sie geht jetzt nur noch von 2,3 Prozent Wachstum aus. Auch die Zurückhaltung der Verbraucher wirkt sich negativ auf die Konjunkturdaten aus. Das BIP stieg im zweiten Quartal nur um 1,5 Prozent.

Die US-Regierung hat ihre Wachstumsprognose für dieses und kommendes Jahr gekappt. In seinem halbjährlichen Haushaltsbericht ging das US-Präsidialamt nur noch von einem Wachstum von 2,3 Prozent für 2012 und von 2,7 Prozent für 2013 aus. Im Februar lagen die Prognosen noch bei 2,7 beziehungsweise 3,0 Prozent. "Die Wirtschaft spürt weiterhin Gegenwind, der das Wachstum dämpft und den Aufbau von Stellen begrenzt", hieß es in dem Bericht.

Erst kurz zuvor hatten neueste Daten des Handelsministeriums gezeigt, dass die US-Wirtschaft weiter an Fahrt verliert. Vor allem die Zurückhaltung der Verbraucher sorgte dafür, dass das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal nur noch mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent zulegte. Der private Konsum macht immerhin rund 70 Prozent der US-Volkswirtschaft aus.

Damit ist die US-Konjunktur im Frühjahr so wenig gewachsen wie seit fast einem Jahr nicht mehr. Noch in den ersten drei Monaten lag das Wachstum bei revidierten 2,0 Prozent. Allerdings hatten Experten für das zweite Quartal 2012 sogar mit einer noch stärkeren Abkühlung gerechnet. Sie hatten eine Wachstumsrate von lediglich 1,4 Prozent erwartet.

Schlechte Zahlen für Obama

Die Daten verschärfen den Druck auf Präsident Barack Obama, der im November um seine Wiederwahl bangen muss. Ihm werden die flaue Konjunktur und die hohe Arbeitslosigkeit angerechnet.

Angesichts der trüben Aussichten spekulieren die Finanzmärkte seit Wochen über ein neues Anleihekaufprogramm, mit dem die US-Zentralbank die Konjunktur anschieben könnte. Allerdings hatte Notenbankchef Ben Bernanke Hoffnungen auf ein unmittelbar bevorstehendes Handeln eher gedämpft.

Sabrina Fritz, S. Fritz, SWR Washington, 28.07.2012 08:27 Uhr