Fertig produzierte Gondeln für Windkraftanlagen lagern auf dem Werksgelände von Siemens Gamesa in Cuxhaven.

Umbauprogramm Siemens Gamesa streicht 2900 Stellen

Stand: 29.09.2022 15:01 Uhr

Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa will mehr als jede zehnte Stelle streichen. Weltweit sollen 2900 der 27.000 Arbeitsplätze wegfallen. Es gehe darum, Reichweite und Kapazität der Nachfrage am Markt anzupassen, so das Unternehmen.

Der angeschlagene Windanlagenhersteller Siemens Gamesa will Tausende Stellen streichen. Bis spätestens zum Geschäftsjahr 2025 sollten im Zuge eines Umbauprogramms weltweit 2900 Arbeitsplätze wegfallen, teilte die Tochter des Energietechnikkonzerns Siemens Energy in Zamudio mit.

800 Stellen sollen allein in Dänemark abgebaut werden, in Spanien sind 475 Arbeitsplätze betroffen und in Deutschland 300. Das Unternehmen werde mit den Arbeitnehmervertretern zusammenarbeiten, dabei sollen bevorzugt die natürliche Fluktuation oder interne Versetzungen genutzt werden.

Hohe Kosten und Materialengpässe

Siemens Gamesa leidet unter hohen Kosten, Materialengpässen und Problemen mit seinen Landturbinen und erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 Verluste. Dabei hatte der Konzern bereits mehrmals seine Prognose senken müssen.

Um die Profitabilität zu stabilisieren und mittelfristig zu verbessern, will Konzernchef Jochen Eickholt den Konzern neu aufstellen. So sollen die verschiedenen Strukturen und Technologien vereinheitlicht werden. Geplant ist künftig nur noch ein Entwicklungsteam über alle Plattformen hinweg, gleiches gilt für die Produktion.

Zudem hatte das Unternehmen angekündigt, die Kapazitäten überprüfen zu wollen. Eickholt erhofft sich so einfachere und schlankere Abläufe. Mehrheitseigner Siemens Energy hat angekündigt, die schwächelnde Tochter vollständig übernehmen zu wollen.