Gewinn auf Rekordniveau Shell profitiert von hohen Energiepreisen

Stand: 05.05.2022 13:01 Uhr

Hohe Öl- und Gaspreise haben dem Energiekonzern Shell zum Jahresauftakt einen Rekordgewinn beschert. Bis Ende des Jahres will Shell alle langfristigen russischen Rohölkäufe einstellen.

Shell verbucht dank hoher Energiepreise einen Rekordgewinn. Das bereinigte Ergebnis schnellte um 43 Prozent auf 9,13 Milliarden Dollar (rund 8,6 Milliarden Euro) und übertraf damit die Analystenschätzungen von 8,67 Milliarden Dollar, wie der britische Ölkonzern mitteilte. Damit reiht sich Shell in die Reihe seiner Wettbewerber ein wie BP, Exxon Mobil, Chevron oder TotalEnergies, die ebenfalls kräftige Zuwächse dank der gestiegenen Energiepreise und florierender Handelsgeschäfte erzielten.

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Russische Rohölkäufe sollen enden

Der seit Februar schwelende Krieg in der Ukraine und die von der EU verhängten beziehungsweise vorgeschlagenen Importbeschränkungen für fossile Energieträger aus Russland haben die Öl- und Gaspreise in die Höhe getrieben. Shell kündigte an, bis Ende dieses Jahres alle langfristigen russischen Rohölkäufe einzustellen, mit Ausnahme von zwei Verträgen mit einem "kleinen, unabhängigen russischen Produzenten." Den Namen des Unternehmens nannte Shell nicht. Die Verträge über den Import von raffinierten Ölprodukten aus Russland würden ebenfalls enden. Derweil gebe es noch langfristig laufende Verträge über den Kauf von russischem Flüssiggas (LNG).

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Shell, weltweit größter LNG-Händler, teilte mit, der Absatz des Kraftstoffs sei im Quartal um neun Prozent auf 18,3 Millionen Tonnen gestiegen. LNG wird als entscheidend angesehen, um die Abhängigkeit Europas von russischem Erdgas zu beenden. Der Krieg in der Ukraine "verursachte erhebliche Störungen auf den globalen Energiemärkten und hat gezeigt, dass sichere, zuverlässige und erschwingliche Energie einfach nicht selbstverständlich ist", betonte Shell-Chef Ben van Beurden. "Die Auswirkungen dieser Unsicherheit und die damit verbundenen höheren Kosten sind weit und breit zu spüren."

Positive Aussichten

Gleichwohl sieht der Vorstand Shell auf Kurs. So erlaube der auf rund 84 (Vorjahr: 56) Milliarden Dollar gestiegene Umsatz, die Schulden auf 48,5 Milliarden Dollar zurückzuführen von zuvor 52,6 Milliarden. Auch das Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 8,5 Miliarden Dollar mache Fortschritte.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 05. Mai 2022 um 12:10 Uhr.