Milka Schokolade in einem Warenregal.

Wegen zu teurer Schokolade Millionenstrafe der EU gegen Milka-Hersteller

Stand: 23.05.2024 12:35 Uhr

Künstlich verteuerte Produkte: Das wirft die EU-Kommission dem Schoko-Giganten Mondelez vor und hat eine Millionenstrafe gegen den Produzenten von Milka-Schokolade verhängt.

Der Schoko-Gigant Mondelez hat laut Ermittlungen der EU-Kommission über Jahre hinweg den Wettbewerb verzerrt und seine Produkte künstlich teurer gemacht. Deswegen verhängte die Behörde heute eine Strafe in Höhe von 337,5 Millionen Euro gegen den Konzern, wie die Wettbewerbshüter mitteilten. Mondelez stellt eine Reihe bekannter Produkte her, darunter Milka-Schokolade, Toblerone, Daim, Oreo, Mikado, Philadelphia und Tuc.

Die Kommission wirft dem Konzern vor, er habe den grenzüberschreitenden Handel zwischen Ländern mit unterschiedlichen Preisen verhindern wollen. "Durch diese illegalen Praktiken konnte Mondelez weiterhin höhere Preise für seine eigenen Produkte verlangen, was letztlich zum Nachteil der Verbraucher in der EU war", so die EU-Kommission.

22 wettbewerbswidrige Vereinbarungen

Im Januar 2021 hatte die EU-Kommission bereits ein offizielles Verfahren eröffnet. Die Behörde teilte nun mit, Mondelez sei an 22 wettbewerbswidrigen Vereinbarungen oder abgestimmten Verhaltensweisen beteiligt gewesen. Eine Vereinbarung habe beispielsweise angeordnet, dass Kunden von Mondelez für Ausfuhren höhere Preise hätten verlangen müssen als für Inlandsverkäufe. "Diese Vereinbarungen und abgestimmten Verhaltensweisen fanden zwischen 2012 und 2019 statt und betrafen alle EU-Märkte", so die Kommission.

Zudem habe sich Mondelez geweigert, einen Makler in Deutschland zu beliefern. Damit habe das US-Unternehmen den Weiterverkauf von Schokoladentafelprodukten in Österreich, Belgien, Bulgarien und Rumänien verhindern wollen, da die Preise in Deutschland günstiger gewesen seien.

Eigentlich hatte die Strafe noch höher ausfallen sollen. Weil Mondelez mit der EU-Kommission zusammengearbeitet und seine Verantwortung ausdrücklich anerkannt habe, sei dem Unternehmen 15 Prozent der Geldbuße erlassen worden, so die Wettbewerbshüter.