
Kaufhaus-Standorte Buero.de an Galeria-Filialen interessiert
Der Online-Händler buero.de zeigt Interesse an 47 Filialen des insolventen Kaufhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof. Unklar ist jedoch noch, welche Häuser der überhaupt abgeben will.
Von Aylin Dülger, tagesschau.de
Das Online-Handelsunternehmen Buero.de hat Interesse an bestimmten Filialen der insolventen Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof signalisiert. Der Händler für Büro- und Schulbedarf führt nach eigenen Angaben Gespräche über eine mögliche Übernahme von insgesamt 47 Filialen des Kaufhauskonzerns.
"Standort Halle hat eine super Lage"
Im Blick habe Buero.de dabei Standorte in mittelgroßen Städten. "Wir haben unsere Auswahl nicht regional begrenzt", so Firmenchef Markus Schön gegenüber dem Hessischen Rundfunk. Er interessiere sich für "die Filialen in Städten mit rund 250.000 Einwohnern". Großes Interesse habe das Unternehmen an den Standorten in Halle, Magdeburg und Erfurt. "Gerade der Standort Halle hat eine super Lage und Magdeburg hat insgesamt eine hervorragende Zukunft vor sich, da entwickelt sich so viel", sagte Schön dem MDR.
Die Zeit dränge, da der Standort in Halle Ende Januar geschlossen werden solle. Einen bereits geschlossenen Laden wolle man aber nicht wieder aufmachen: "Wir sind jederzeit bereit, über die Parameter zu verhandeln", so Schön. Buero.de hat ein Sortiment von über 60.000 Büroartikeln. Erst kürzlich hatte der Online-Händler drei Warenhäuser im Frankfurter Raum übernommen.
Treffen mit Insolvenzverwalter geplant
In Kürze soll ein persönliches Treffen zwischen dem Insolvenzverwalter von Galeria Karstadt Kaufhof Arndt Geiwitz und dem Buero.de-Chef Schön stattfinden. Das bestätigte ein Sprecher von Galeria Karstadt Kaufhof gegenüber tagesschau.de.
Schön hat nach eigenen Angaben bereits ein Konzept für die Kaufhaus-Standorte entwickelt. Der Impuls für das Angebot sei, den Vollsortimenter Galeria Karstadt Kaufhof mit der Internet-Expertise des Online-Händlers zu kombinieren und die Warenpräsentation zu überarbeiten. "Starke Marken entstehen in den Innenstädten", sagte der Unternehmer.
Gespräche mit Vermietern
Allerdings steht noch gar nicht fest, welchen Kaufhäusern von Galeria Karstadt Kaufhof die Schließung droht. Der Sanierungsxperte Geiwitz will hierzu nun Gespräche mit den Vermietern führen. Dabei soll es nicht nur um die Miete gehen, sondern auch um weitere Fragen wie zum Beispiel die Flächennutzung, nötige energetische Sanierungen oder Modernisierungs- und Baumaßnahmen. Davon sei besonders abhängig, ob ein Standort erhalten bleiben könne, hieß es.
Zum zweiten Mal seit 2020 hatte Galeria Karstadt Kaufhof Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Das Ziel des Verfahrens lautet Sanierung. Insolvenzverwalter Geiwitz kündigte bereits kräftige Einschnitte an. Nur ein harter Kern der jetzt 131 Kaufhäuser werde bleiben.