«BionTainer» des Pharma-Unternehmens Biontech.

Produktionsstätte in Ruanda BioNTechs konkrete Pläne für Afrika

Stand: 24.10.2022 14:53 Uhr

In Ruanda plant der Impfhersteller Biontech seine erste Produktionsstätte in Afrika. 2024 soll die Produktion in der Hauptstadt Kigali starten. Auch im Senegal soll es einen Standort geben.

Im Jahr 2024 soll BioNTechs erste Produktionsstätte in Afrika im ruandischen Kigali mit der Herstellung von Impfstoffen auf mRNA-Basis den Betrieb aufnehmen. Die ersten Container kommen voraussichtlich im März in Ruanda an. Weitere Standorte sind im Senegal und gegebenenfalls auch in Südafrika geplant.

In Kürze soll auf dem Grundstück in Kigali das Fundament für eine Halle entstehen. Darin sollen die Container, sogenannte BioNTainer, schließlich aufgebaut werden. Sie sind das Herzstück der Anlage, dort wird letztlich der Impfstoff produziert.

50 Millionen Dosen jährlich

Die Idee der modularen und damit transportfähigen Anlage mit Containern hatte BioNTech im Februar 2022 in Marburg vorgestellt. Dort stehen bereits Prototypen. Die Anlagen verfügen etwa über Reinräume, Luftschleusen für Material und Technik. Auch mit sogenanntem Reinstwasser wird gearbeitet, um die Ausrüstung für die Produktion entsprechend zu reinigen.

Zunächst können zwei BioNTainer pro Jahr beispielsweise 50 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs Comirnaty von BioNTech/Pfizer herstellen. Perspektivisch soll die Kapazität verdoppelt werden.

Stellen sind schon ausgeschrieben

Alle in Afrika hergestellten Impfstoffe sind laut BioNTech für Mitgliedsstaaten der Afrikanischen Union bestimmt. In Kigali will das Unternehmen bis Ende 2024 rund 100 Mitarbeiter einstellen. Das Interesse sei groß: Für die ersten 24 Stellen seien mehr als 2000 Bewerbungen eingegangen, neun von zehn Bewerbern seien ruandischer Herkunft.

Potenziell können in der Anlage in Zukunft auch mRNA-Impfstoffe gegen Tuberkulose oder Malaria produziert werden; BioNTech bereitet derzeit klinische Studien für die Entwicklung solcher Vakzine vor. Der Beginn der Studien ist dem Unternehmen zufolge für das Ende des vierten Quartals dieses Jahres oder das erste Quartal des kommenden Jahres geplant.

Absichtserklärung von Moderna

Nicht nur BioNTech hat Pläne für Afrika. Moderna, der US-amerikanische Hersteller des Covid-19-Impfstoffs Spikevax, teilte im März ebenfalls mit, eine Absichtserklärung zum Bau einer Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe in Kenia abgegeben zu haben. Dort sollen bis zu 500 Millionen Dosen pro Jahr entstehen können.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 16. Februar 2022 um 12:44 Uhr.