
Börsenwert des Vakzin-Herstellers BioNTech knackt 100-Milliarden-Dollar-Marke
Der Mainzer Hersteller BioNTech erhält für seinen Corona-Impfstoff wohl bald eine offizielle Zulassung in den USA. Die Aktie schießt weiter nach oben - und das Unternehmen ist so viel wert wie noch nie.
Der Mainzer Biotech-Konzern BioNTech wird an der New Yorker Börse Nasdaq zum ersten Mal mit mehr als 100 Milliarden Dollar bewertet. Die Aktien schossen gestern zeitweise um ein Viertel nach oben. Anleger geben dem Hersteller der mRNA-Impfstoffe Vorschusslorbeeren: In der kommenden Woche legt das Unternehmen Geschäftszahlen vor.
Für die Kursgewinne sorgt aber auch die US-Regierung, die den Impfstoff von BioNTech und Pfizer wohl noch im September offiziell zulassen will - bisher haben die Konzerne dort nur eine Notfallzulassung. Eine vollständige Zulassung könnte auch Impfskeptiker in den Vereinigten Staaten überzeugen, so das Kalkül an den Finanzmärkten.
Mit mRNA-Technologie in die Zukunft
Vor allem ist die Corona-Pandemie noch längst nicht zu Ende. In Israel gibt es wegen der sich rasant ausbreitenden Delta-Variante für Menschen ab 60 Jahren bereits die dritte Impfung. Aber BioNTech hat mit der mRNA-Technologie noch viel mehr vor: Sie spielt eine wichtige Rolle in der Krebstherapie.
Eine BioNTech-Aktie kostet aktuell 414 Dollar - beim Börsengang im Oktober 2019 waren es nur 15 Dollar. Der Börsengang des Unternehmens, damals fast nur Fachleuten bekannt, galt als missglückt.
Doch Erfolg und Misserfolg liegen in dieser Branche dicht beieinander. Der Tübinger Konkurrent CureVac liefert das Kontrastprogramm: Das Unternehmen verwendet die gleiche Technik, hat aber zuletzt die Impfhoffnungen enttäuscht. Aufgeben will man aber nicht. Auch CureVac ist an der Nasdaq notiert. Zwar zogen die Aktien gestern in New York ebenfalls an - doch seit dem Höhepunkt im Dezember 2020 hat sich der Wert halbiert.