Regionalzüge stehen auf Gleisen am Hamburger Hauptbahnhof | dpa

Schritte gegen Systemausfälle Bahn zieht Konsequenzen aus Sabotage

Stand: 14.10.2022 17:12 Uhr

Die Bahn will sich mit zusätzlichen Netzkapazitäten und stärkeren Sicherheitsmaßnahmen besser gegen Sabotage schützen. Damit sollen weitere Systemausfälle wie der vor rund einer Woche vermieden werden.

Nach dem Sabotageangriff auf das Funknetz der Deutschen Bahn vor rund einer Woche will der Konzern sich unter anderem mit zusätzlichen Netzkapazitäten gegen Systemausfälle wappnen. Darüber habe der Konzern den Aufsichtsrat auf einer Sondersitzung informiert, hieß es nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" aus Kreisen des Kontrollgremiums.

Ziel sei es demnach, weitere sogenannte Redundanzen im Netz aufzubauen, entweder durch die Nutzung freier Kapazitäten oder auch durch das Verlegen neuer Kabel. Zusätzlich plane die Bahn mehr Sicherheitskontrollen entlang der Strecken auch in Zusammenarbeit mit der Bundespolizei. Bei schutzbedürftigen Objekten sollen ebenfalls in Kooperation mit den Behörden die Sicherheitskonzepte überprüft werden.

Reaktion auf folgenreichen Sabotageakt

Unbekannte Täter hatten am vergangenen Wochenende an zwei unterschiedlichen Stellen in Nordrhein-Westfalen und in Berlin ein wichtiges Funknetz der Bahn gekappt, über das unter anderem Lokführer und Leitstellen miteinander kommunizieren. Der Bahnverkehr in Norddeutschland kam daraufhin für mehrere Stunden vollständig zum Erliegen. Den ganzen Tag über kam es auch in anderen Regionen zu Folgeverspätungen und Zugausfällen.

Inzwischen hat in der Sache die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Wegen möglicher verfassungsfeindlicher Sabotage habe die Behörde in Karlsruhe am Donnerstag ein Verfahren gegen unbekannt eingeleitet, teilte sie mit.