Die Amazon-Zentrale in Seattle

Defizitäre Gerätesparte Amazon will laut US-Medien Tausende entlassen

Stand: 15.11.2022 08:31 Uhr

Erst Twitter und die Facebook-Mutter Meta, nun Amazon: Der Online-Riese will rund 10.000 Arbeitsplätze abbauen, berichten US-Medien. Vor allem die Gerätesparte soll von den Kürzungen betroffen sein.

Der Job-Kahlschlag bei den großen Tech-Konzernen in den USA geht offenbar weiter: Der weltgrößte Online-Versandhändler Amazon plant US-Medienberichten zufolge angesichts des trüben Wirtschaftsausblicks seinen bislang größten Stellenabbau. Der Konzern wolle noch diese Woche mit der Streichung von rund 10.000 Stellen beginnen, schrieb die "New York Times". Die Zeitung beruft sich auf Insider.

Im Mittelpunkt der Kürzungen stehe die defizitäre Gerätesparte des weitverzeigten Konzerns, zu der auch die Sprachsteuerung "Alexa" und der Smartlautsprecher Echo gehört. Der Abbau, dessen genauer Umfang noch nicht feststehe, entspreche etwa drei Prozent der Gesamtbelegschaft, behauptete die "New York Times".

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Amazon verhängte Einstellungsstopp

Der Finanzdienst Bloomberg berichtete später übereinstimmend nach eigenen Quellen. Laut Informationen des "Wall Street Journal" stehen "Tausende" Arbeitsplätze auf dem Spiel. Amazon äußerte sich zunächst nicht. Der Konzern hatte zuletzt weltweit rund 1,5 Millionen Beschäftigte.

Das Unternehmen hatte Investoren bereits vor einem schwachen Schlussquartal gewarnt und Anfang November einen Einstellungsstopp angesichts erhöhter Inflations- und Rezessionsrisiken beschlossen. Amazon steht nach einer Ausgabeoffensive in der Pandemie unter Druck, die Kosten zu senken. Die Aktie ist in diesem Jahr um mehr als 40 Prozent gefallen.

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Konzerne wollen Kosten senken

Vor dem Weihnachtsgeschäft, für das Amazon häufig Verstärkung anheuert, wäre der Jobabbau ein weiteres Signal für das jähe Ende des Job-Booms in der Tech-Branche. Die Reihe der US-Unternehmen, die Entlassungen ankündigen, wird immer länger. Einige der großen Tech-Konzerne bemühen sich zurzeit um Kostensenkungen und haben Stellenstreichungen angekündigt, so die Facebook-Mutter Meta und die von Tesla-Chef Elon Musk übernommene Kurznachrichten-Plattform Twitter.