ChatGPT-App

KI mit Gedächtnisfunktion Chatbot ChatGPT wird sich bald an Nutzer erinnern

Stand: 14.02.2024 10:02 Uhr

Der KI-Chatbot ChatGPT wird sich künftig Informationen über seine Nutzer merken können. Um sensible Daten zu schützen, sollen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden und Zustimmungen erforderlich sein.    

Der Chatbot ChatGPT bekommt eine bessere Gedächtnisfunktion. Damit werde sich Software zum Beispiel daran erinnern, dass man eine Tochter habe, die Quallen mag, erläuterte die Entwicklerfirma OpenAI. Bittet man ChatGPT dann, eine Geburtstagskarte für das Kind zu entwerfen, könnte eine Qualle mit Partyhut auf dem Bild sein. Bis alle von der neuen Fähigkeit profitieren können, dürfte es allerdings dauern: Die Funktion wird zunächst im kleinen Kreis getestet.

Das Gedächtnis wird immer besser

Damit ChatGPT sich künftig ganz sicher Informationen über Nutzer merkt, können sie den Chatbot darum bitten. Zugleich kann die Software selbst versuchen, Wissen über die Nutzer aus Unterhaltungen mit ihr herauszupicken. "Das Gedächtnis von ChatGPT wird besser, je mehr man es nutzt", betonte OpenAI.

"Wir sind der Meinung, dass die nützlichsten Assistenten diejenigen sind, die sich mit Ihnen weiterentwickeln und mit Ihnen Schritt halten", zitiert die "New York Times" Joanne Jang, eine OpenAI-Produktleiterin, die das Speicherprojekt mitbetreut.

Die Gedächtnis-Funktion soll den Chatbot nützlicher machen. Für Unterhaltungen ohne Personalisierung gibt es temporäre Chats. Die Informationen daraus werden auch nicht zum weiteren Anlernen der Software verwendet. Die Gedächtnis-Funktion kann zudem komplett ausgeschaltet werden.

OpenAI ergreift Vorsichtsmaßnahmen

Die Gedächtnis-Funktion könnte neue Ängste auslösen, dass die KI zu viel über ihre Nutzer wisse und dieses Wissen missbraucht werden könnte. Deshalb OpenAI will Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. So merkt sich ChatGPT empfindliche Informationen etwa mit Bezug zur Gesundheit nicht automatisch, sondern nur auf Bitten der Nutzer. Transparenz ist ebenfalls ein Thema für OpenAI. Nutzer können abfragen, was die Software über einen weiß und alle oder einzelne Angaben löschen.  

Nutzen für die Erinnerungsfähigkeit sieht OpenAI auch beim Einsatz in Unternehmen. So könne sich die Software merken, in welchem Format man am liebsten Zusammenfassungen von Treffen auf der Arbeit bekomme. Oder sie könne sich merken, in welchem Stil man seine Texte schreibt und diesen bei Formulierungsvorschlägen anwenden.

KI-Boom befeuert Konjunkturhoffnungen

ChatGPT ist der KI-Chatbot, der vor einem Jahr den Hype um Künstliche Intelligenz mit Erwartungen von einem digitalen Schlaraffenland für alle bis hin zur Angst vor einem Auslöschen der Menschheit auslöste. KI-Chatbots wie ChatGPT werden mit gewaltigen Mengen an Informationen angelernt und können Texte auf dem sprachlichen Niveau eines Menschen formulieren.

Das Prinzip dahinter ist, dass sie Wort für Wort abschätzen, wie ein Satz weitergehen sollte. Ein Nachteil davon ist, dass die Software manchmal auch völlig falsche Antworten ausgeben kann, selbst wenn sie nur korrekte Informationen als Basis hatte. Die Hoffnung auf eine durch den KI-Boom befeuerte Konjunktur hat die Börsen in den USA zuletzt auf Rekordstände getrieben.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 11. Februar 2024 um 09:30 Uhr.