Bonitätsnote nun bei Aa2 Bei Moody's sinkt auch Spaniens Kreditwürdigkeit
Erst Griechenland, nun Spanien: Die Rating-Agentur Moody's hat auch die Bonitätsnote für spanische Staatsanleihen gesenkt. Sie bewerten die Kreditwürdigkeit nun mit Aa2 - und damit immer noch deutlich besser als die griechische. Hauptgrund für die Herabstufung sind die Kosten der spanischen Bankenkrise.
Nach Griechenland stuft die Ratingagentur Moody's auch die Zahlungsfähigkeit Spaniens schlechter ein. Die Experten senkten ihre Bonitätsnote für Staatsanleihen aus dem hochverschuldeten Euro-Land auf Aa2 von Aa1. Zugleich schlossen sie eine weitere Herabstufung nicht aus und beurteilten die Perspektiven für eine Verbesserung der Lage negativ. Moody's begründete den Schritt mit dem hohen Finanzierungsbedarf des Landes und den hohen Kosten für die Reform des Bankensektors. Es sei zudem kurz- und mittelfristig nur ein moderates Wirtschaftswachstum zu erwarten und Spanien sei noch immer in hohem Maße anfällig für Störungen an den Finanzmärkten.
Die Restrukturierung der spanischen Sparkassen wird das Land nach Schätzungen der Regierung maximal 20 Milliarden Euro kosten. Moody's geht jedoch davon aus, dass die Kosten bei rund 40 bis 50 Milliarden Euro liegen werden. Es sei möglich, dass die Restrukturierung Spanien am Ende sogar zwischen 100 und 120 Milliarden Euro kosten könnte.
Trotz der Herunterstufung bewertet Moody's die Kreditwürdigkeit Spaniens aber immer noch deutlich besser als die griechische - die Bonitätsnote wurde um drei Stufen von Ba1 auf B1 gesenkt. Ein verschlechtertes Rating bedeutet für die betroffenen Staaten, dass es schwieriger und teurer wird, an neue Kredite zu kommen.
Die 17 Mitgliedsstaaten der Euro-Zone wollen am Freitag über die Bewältigung der europäischen Staatsschuldenkrise und die Zukunft der Gemeinschaftswährung diskutieren. Im Fokus dürfte dabei die Ausweitung des Rettungsfonds EFSF und ein Pakt für Wettbewerbsfähigkeit stehen.