Positive Frühjahrsprognose Brüssel erwartet 1,7 Prozent Wachstum

Stand: 25.08.2007 15:53 Uhr

In Brüssel wächst das Vertrauen in Deutschlands wirtschaftliche Entwicklung. In ihrer Frühjahrsprognose ist die EU-Kommission optimistischer als die Bundesregierung und erwartet für 2006 ein Wachstum von 1,7 Prozent. Das Defizit wird demnach aber erst 2007 wieder unter drei Prozent liegen.

Das Defizit der öffentlichen Haushalte in Deutschland wird nach den Erwartungen der EU-Kommission im nächsten Jahr deutlich unter dem Maastricht-Referenzwert von 3,0 Prozent liegen. In ihrer Frühjahrsprognose sagte die Brüsseler Behörde für 2007 eine Neuverschuldung von 2,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts voraus. Dies entspricht den Erwartungen der Bundesregierung.

Damit würde Deutschland den Euro-Stabilitätspakt erstmals seit 2001 wieder einhalten. In diesem Jahr werde das aber noch nicht gelingen, das Defizit werde mit 3,1 Prozent leicht über der Grenzen liegen. Die sechs führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute hatten das Einhalten in ihrem Frühjahrsgutachten hingegen bereits für dieses Jahr vorhergesagt. Sie erwarten im kommenden Jahr sogar nur ein Defizit von 2,0 Prozent.

Deutlicher Einbruch im kommenden Jahr

Für die deutsche Wirtschaft rechnet die EU-Kommission im laufenden Jahr mit einem Wachstum von 1,7 Prozent. Dieser Wert liegt ein wenig höher als die Schätzung der Bundesregierung, die bislang von 1,6 Prozent ausgeht. Die deutsche Wirtschaftsforscher erwarten hingegen sogar 1,8 Prozent. Für 2007 rechnet die Kommission wegen der Mehrwertsteuererhöhung mit einem Dämpfer - der Zuwachs soll dann nur noch ein Prozent betragen.

Für die gesamte Euro-Zone erwartet Brüssel 2006 ein Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent, das sind 0,2 Punkte mehr als noch im Herbst angenommen. In der gesamten EU mit allen 25 Staaten dürfte die Wirtschaft um 2,3 Prozent zulegen; dies sind ebenfalls 0,2 Punkte mehr als zuvor prognostiziert. Gründe sind die gute Weltkonjunktur, gestiegene Investitionen und verbesserte Aussichten in Deutschland, Europas größter Volkswirtschaft.