Ein Mähdrescher erntet auf einem Weizenfeld

Im Oktober Erzeugerpreise gehen abermals deutlich zurück

Stand: 20.11.2023 14:42 Uhr

Die Erzeugerpreise gehen weiter deutlich zurück. Das ist eine gute Nachricht für Verbraucher, denn das hat direkten Einfluss auf die Inflationsrate.

Die deutschen Erzeugerpreise sind im Oktober den vierten Monat in Folge kräftig gefallen. Die Produzenten gewerblicher Produkte - von Butter bis Benzin - verlangten durchschnittlich 11,0 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang in dieser Höhe gerechnet, nachdem es im September mit minus 14,7 Prozent das größte Minus seit Beginn der Erhebung 1949 gegeben hatte. Von September auf Oktober sanken die Produzentenpreise ebenfalls, wenn auch nur um 0,1 Prozent.

Positiver Effekt auf Teuerung

Die Entwicklung ist eine gute Nachricht für die Verbraucher: In der Statistik werden die Preise für Produkte geführt, bevor sie weiterverarbeitet werden oder in den Handel kommen. Sie lassen daher frühe Rückschlüsse auf die Entwicklung der Verbraucherpreise zu. Diese legten im Oktober mit 3,8 Prozent so langsam zu wie über zwei Jahren nicht mehr. Ökonomen rechnen damit, dass die Teuerungsrate bis Jahresende weiter sinken wird.

"Die Entwicklung ist weiterhin insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen", erklärten die Statistiker zur aktuellen Entwicklung der Erzeugerpreise. Diese waren im August und September 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung (jeweils +45,8 Prozent), im Oktober 2022 mit 34,5 Prozent etwas weniger stark.

Energie günstiger, Lebensmittel teurer

Gedämpft wurden die Erzeugerpreise im abgelaufenen Monat vor allem durch Energie, die 27,9 Prozent weniger kostete als im Oktober 2022. Die Preise für Strom sanken dabei um 36,2 Prozent. Leichtes Heizöl verbilligte sich um 22,3 Prozent, Kraftstoffe wie Benzin um 12,8 Prozent. Für Erdgas wurde 29,6 Prozent weniger verlangt.

Nahrungsmittel kosteten dagegen im Schnitt 3,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Verarbeitete Kartoffeln verteuerten sich um 29,4 Prozent. Obst- und Gemüseerzeugnisse kosteten 16,0 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Preise für Butter fielen dagegen um 29,5 Prozent, flüssige Milch war um 8,8 und Kaffee um 4,6 Prozent billiger zu haben als vor Jahresfrist.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 14. November 2023 um 23:18 Uhr.