Wirtschaftskrise trifft den Außenhandel Deutsche Exporte brechen um 20 Prozent ein

Stand: 10.03.2009 12:13 Uhr

Der Exportweltmeister kämpft mit den Folgen der Krise: Die Ausfuhren aus Deutschland sanken im Vergleich zu Januar 2008 um mehr als 20 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Trotz des Rückgangs bleibt aber ein Überschuss in der Handelsbilanz, weil gleichzeitig auch die Importe sanken.

Die weltweite Konjunkturkrise bringt den langjährigen Exportweltmeister Deutschland immer stärker in Bedrängnis. Die Ausfuhren brachen im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um mehr als 20 Prozent auf 66,6 Milliarden Euro ein. Dies war der stärkste Rückgang seit 16 Jahren. Die Einfuhren sanken um 12,9 Prozent auf 58,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber Dezember 2008 nahmen die Ausfuhren kalender- und saisonbereinigt um 4,4 Prozent und die Einfuhren um 0,8 Prozent ab.

"Sowohl die Exporte in die EU, unserem wichtigsten Absatzmarkt, als auch jene in die Drittländer sind auf breiter Front eingebrochen", erklärte der Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner. Für die zweite Jahreshälfte 2009 hoffe die Exportwirtschaft, dass die weltweiten Konjunkturprogramme greifen "und Licht am Ende des Tunnels zu sehen sein wird".

Handelsbilanz bleibt positiv

Die Exporte in die Mitgliedstaaten der EU verringerten sich zu Jahresbeginn um 18,7 Prozent auf 43,9 Milliarden Euro. Die Einfuhren sanken um 13,8 Prozent auf 36,7 Milliarden Euro. Die Ausfuhren in die Euro-Zone gingen um 17,4 Prozent zurück und die Importe um 12,1 Prozent. Am stärksten brachen mit 24,5 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro die Exporte in Länder außerhalb der EU ein. Die Einfuhren von dort verringerten sich um 11,3 Prozent auf 21,4 Milliarden Euro.

Trotz des starken Exportrückgangs verzeichnete der deutsche Außenhandel nach vorläufigen Ergebnissen im Januar einen Überschuss von 8,5 Milliarden Euro. Zusammen mit den Salden für Dienstleistungen (minus 1,5 Milliarden Euro), Erwerbs- und Vermögenseinkommen (plus 2,8 Milliarden Euro), laufende Übertragungen (minus 4,3 Milliarden Euro) sowie Ergänzungen zum Außenhandel (minus 1,2 Milliarden Euro) ergab sich damit, nach vorläufigen Berechnungen der Deutschen Bundesbank, bei der Leistungsbilanz ein Überschuss von 4,2 Milliarden Euro. Im Januar 2008 waren es noch 15,6 Milliarden Euro gewesen.