Neuer Rekord beim Export So viel "Made in Germany" wie nie zuvor

Stand: 07.11.2014 11:35 Uhr

Die deutschen Unternehmen exportierten im September Waren im Wert 102,5 Milliarden Euro - so viel wie noch nie. Auch der Import entwickelte sich gut. Die neuen Zahlen dämpften damit die Sorge vor einer möglichen Rezession.

Neuer Rekord bei den deutschen Exporten: Die Unternehmen haben im September Waren im Wert von 102,5 Milliarden Euro ausgeführt. Damit sei der bisherige Höchstwert aus dem Juli mit 101,1 Milliarden noch übertroffen worden, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.

Die deutsche Exportwirtschaft erholte sich vom Einbruch im August überraschend deutlich. Weitere schwache Konjunkturdaten aus der größten Volkswirtschaft der Eurozone hatten seinerzeit Ängste vor einer Rezession ausgelöst. Volkswirte waren zwar für September wieder von einem Plus ausgegangen - allerdings nur in Höhe von 2,7 Prozent. Der tatsächliche Zuwachs lag nun bei 5,5 Prozent. Noch höhere Steigerungsraten ergaben sich mit Blick auf das Vorjahr. Die aktuellen Werte für September lagen sogar um 8,5 Prozent höher als noch 2013.

Hohe Nachfrage aus Ländern außerhalb der Eurozone

Dass Unternehmen so viele Waren wie noch nie ins Ausland verkauft haben, lag laut Experten an der anziehenden Nachfrage aus den EU-Ländern, die nicht zur Euro-Zone gehören - etwa Polen und Großbritannien. Auch das Geschäft mit Staaten außerhalb der EU zog an.

Mehr Importe, schwache Produktion

Die Importe sind im September ebenfalls stark gestiegen. Im Vergleich zum August waren es 5,4 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat 8,4 Prozent. Die Produktion erholte sich dagegen nur leicht. Industrie-, Bau- und Energiewirtschaft stellten im September zusammen 1,4 Prozent mehr her als im Vormonat. Ökonomen hatten mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent gerechnet.

Weniger Angst vor einer Rezession

Die im Spätsommer aufkommenden Sorgen vor einer Rezession scheinen durch die guten Zahlen beim Im- und Export jetzt erstmal gedämpft. "Wir werden ein leichtes Wachstum der Bruttoinlandsproduktes im dritten Quartal sehen", sagt UniCredit-Ökonom Andreas Rees der Nachrichtenagentur Reuters. "Es dürfte aber nur zu einem Mini-Plus von 0,1 Prozent reichen. "Es ist definitiv keine Rezession angesagt", meint auch Stefan Kipar von der BayernLB. "Wir werden aber auch keine große Dynamik sehen."