
Aktion im Vorfeld der Berlinale Es werde Licht - auch in den Kinos
Kinos und Theater sind seit vier Monaten geschlossen. Dabei seien sie keine Treiber der Pandemie, sagen Vertreter der Branche. Mit einer Lichtaktion haben viele Kinos in Deutschland jetzt ein Zeichen gesetzt: Kultur ist nicht verzichtbar.
Am Vorabend der Berlinale haben zahlreiche Kinobetreiber in Deutschland eine Öffnungsperspektive für ihre Häuser gefordert. Mehrere Filmtheater wurden am Abend beleuchtet. Nach Angaben des Branchenverbands AG Kino hatten sich mehr als 300 Kinos angemeldet, etwa in Berlin und Köln. Auch Häuser in vielen kleinen Städten beteiligten sich.
"Seit Monaten steht das kulturelle Leben im Land still. Sowohl wir als auch die Kulturschaffenden, die Filmemacher und das Publikum leiden. Mit der Aktion wollen wir ein Zeichen geben, dass wir bereit sind", sagte Verbandschef Christian Bräuer im tagesschau.de-Interview. Kulturorte mit festen Sitzplätzen seien keine Treiber der Pandemie und müssten deshalb schnellstmöglich geöffnet werden. "Kultur ist nicht verzichtbar, sondern ein wichtiger Eckpfeiler der Gesellschaft."
Schon im "Lockdown light" geschlossen
Viele Kinobetreiber fürchten zudem um ihre Existenz. Kinos waren bereits im ersten Lockdown im vergangenen Frühjahr geschlossen. Im Sommer konnten sie dann öffnen - allerdings nur mit sehr begrenzter Kapazität.
Seit November sind sie wieder geschlossen. Anders als etwa der Einzelhandel waren sie bereits vom "Lockdown light" betroffen - ebenso wie Theater. Der Intendant der Berliner Volksbühne, Klaus Dörr, befürchtet, dass dies dauerhafte Folgen für die Kulturlandschaft haben wird. Viele Theaterschaffende würden ihren Beruf aufgeben.

Auch Betreiber kleinerer Kinos beteiligten sich - wie Jochen Frankl, der das "Burg Theater" in Burg in Sachsen-Anhalt leitet.
Berlinale zunächst nur online
An diesem Montag startet mit der Berlinale eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt. Allerdings finden auch die Filmfestspiele vorerst nur online statt - bei einem digitalen Branchentreff können Fachleute und Journalisten neue Filme im Internet sehen. Im Juni ist dann ein öffentliches Festival fürs Publikum geplant.
Am Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten der Bundesländer mit Kanzlerin Angela Merkel das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Dabei dürfte es auch um Konzepte für Öffnungen gehen. Kinos und Theater werden dabei aber vermutlich nicht an erster Stelle stehen.