Herbsliche bodennahe Nebelfelder

Wetterthema Hochdruck im Herbst

Stand: 27.09.2023 11:35 Uhr

Dieser Tage sorgt hoher Luftdruck für viel Sonnenschein, aber auch Nebel ist mit von der Partie.

Von Tim Staeger, ARD-Wetterkompetenzzentrum

Ein Hoch, im Sommer ein Garant für sonniges und trockenes Wetter, bringt im Herbst und Winter zwar ebenfalls ruhiges, aufgrund der tief stehenden Sonne aber vor allem in den Niederungen verbreitet auch nebliges Wetter mit sich.

Denn die Energie der auf dem Erdboden ankommenden Sonnenstrahlung beträgt dieser Tage nur noch etwa ein Viertel der maximal möglichen zur Zeit der Sommersonnenwende. Die Lichtstrahlen der nun bereits sehr tief stehenden Sonne werden auf ihrem längeren Weg durch die Atmosphäre stärker geschwächt und verteilen sich auf einer größeren Fläche. Zudem beträgt die Tageslänge nur noch knapp 12 Stunden gegenüber gut 16 Stunden Ende Juni.

Auswirkungen tiefstehender Sonne

Auswirkungen tiefstehender Sonne

Bei einer Hochdrucklage ist es eher schwachwindig und die Luftmasse kommt zur Ruhe. In den immer länger werdenden Nächten hat die Luft viel Zeit, sich abzukühlen und dadurch auch dichter und schwerer zu werden. In der Folge sammelt sich die kühlste Luft bei windschwachen Wetterlagen in den Niederungen, Tälern und Mulden.

Vor allem in der Nähe von Gewässern sorgt die zusätzliche Feuchtigkeit für einsetzende Nebelbildung. Ist die vorherrschende Luftmasse, wie aktuell, feucht genug, kommt es nun immer verbreiteter zu Nebel oder Hochnebel, der sich tagsüber immer später oder sogar überhaupt nicht mehr auflöst. Der Zeitraum, in dem dies mangels Sonnenwärme möglich ist, reicht etwa von Ende Oktober bis Ende Februar.

Dort, wo sich der Nebel hält bleibt es auch tagsüber klamm und mitunter mehrere Grad kühler als in der sonnigen Umgebung. Aufgrund des schwachen Windes wird die unterste Atmosphärenschicht nicht richtig durchmischt und die sich des Nachts abgekühlte Luft verbleibt auch tagsüber in Bodennähe, so dass sich eine Temperaturinversion einstellen kann. Dann ist es auf den Bergen wärmer und vor allem sonniger, als im Tal.

Falls Sie also in den kommenden Tagen und Wochen in einem Nebelloch sitzen, kann ein Ausflug in höhere Lagen die Stimmung mitunter beträchtlich steigern. Man sollte sich aber vorher sicherheitshalber durch einen Blick aufs Satellitenbild vergewissern, dass die ausgewählte Bergspitze tatsächlich aus dem Nebel ragt.