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CDU/CSU-Fraktion

Stand: 11.04.2008 16:37 Uhr

Mit Angela Merkel übernimmt im Bundestag erstmals eine Frau die Führung der Unions-Fraktion. Sie löst den bisherigen Amtsinhaber Merz ab, der gestern auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. CSU-Chef Stoiber, der Merkel Rückendeckung gegeben hatte, sprach von einem großen Vertrauensbeweis für die 48-Jährige. Mit der Bündelung von Partei- und Fraktionsvorsitz sei eine wesentliche bessere Koordination innerhalb der Union möglich. Robin Lautenbach berichtet. Es war ein bisschen wie der erste Schultag für die Abgeordneten, die neu im Bundestag sind, auch für die von der Union. Erste Unterlagen und Ausweise ausgehändigt, Belehrungen über die Verwendung von Bonusmeilen. Reibungslos dann der Führungswechsel. Von Edmund Stoiber vorgeschlagen, erhielt Angela Merkel 92 Prozent Zustimmung als Vorsitzende. Ihr Vorgänger Friedrich Merz allerdings hatte vor zwei Jahren 96 Prozent. Fraktions- und Parteivorsitz in einer Hand, so will Angela Merkel mit der Oppositionsarbeit loslegen. Angela Merkel: "Wir werden hart zu arbeiten haben auf dem Gebiet der Außenpolitik, auch auf dem, was deutsch-amerikanische Freundschaft bedeutet, was mittel- und osteuropäische Beziehung bedeutet, im Zuge der EU-Osterweiterung." Gegen Merkels Führungsanspruch gabe es keinen Widerstand, obgleich Friedrich Merz in der Fraktion sehr viel Respekt genossen hat. Wolfgang Bosbach (CDU/CSU): "Ich glaube, dass Friedrich Merz der Verzicht auf eine erneute Kandidatur als Fraktionsvorsitzender nicht leicht gefallen ist. Das war für ihn eine ausgesprochen schwierige Situation und in dieser, für ihn schweren Lage, hat er sich ganz hervorragend verhalten. Er hat der CDU/CSU-Bundestagsfraktion eine sicherlich schwierige Personaldebatte und -entscheidung erspart." Friedrich Merz ist jetzt wieder einfacher Abgeordneter. Im November auf dem CDU-Parteitag soll er aber in das CDU-Gremium, das Präsidium gewählt werden. Angela Merkel kündigt eine harte Opposition an und sie will auch ohne zu zögern die Union als Mehrheit im Bundesrat dazu einsetzen. Nicht im Sinne einer Blockade, sagt sie, sondern um die klaren Alternativen zu Rot-grün aufzuzeigen.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, tagesschau, 24.09.2002 20:00 Uhr