Video

Video

Stand: 24.05.2004 00:00 Uhr

Die Opposition sieht sich durch die Wahl von Horst Köhler zum künftigen Bundespräsidenten gestärkt. Führende Unionspolitiker werteten die Abstimmung heute als Erfolg für CDU-Chefin Merkel. Außerdem deuteten sie das Ergebnis als Signal für einen bevorstehenden Machtwechsel auf Bundesebene. Dies wurde in den Reihen der rot-grünen Koalition zurückgewiesen. SPD-Chef Müntefering nannte entsprechende Äußerungen "eher peinlich". Bundeskanzler Schröder sicherte Köhler unterdessen Zusammenarbeit zu. Jürgen Osterhage berichtet: Tag eins nach der Wahl: Entspannte Atmosphäre im Garten von Schloss Bellevue. Der alte und der neue Bundespräsident treffen mit ihren Gattinnen zu einem ersten Erfahrungsaustausch zusammen. Sichtlich erleichtert zeigte sich auch Angela Merkel. Der Sonntag sei ein großer Tag für die CDU gewesen. Er habe die Union beflügelt. Angela Merkel, CDU-Vorsitzende: "Das daraus Kraft erwächst und auch der Glaube, dass man weitere Ziele erreichen kann, dass ist doch gar keine Frage." Eine neue Debatte über die Kanzlerkandidatenfrage wollte heute niemand entfachen. Führende CDU-Politiker sehen die Köhler-Wahl allerdings als Stärkung für die CDU-Chefin. Georg Milbradt, CDU, Ministerpräsident von Sachsen: "Angela Merkel hat strategisch richtig gelegen, dass ist ein großer Sieg." Ole von Beust, Bürgermeister von Hamburg: "Mit einem sehr guten Kandidaten im ersten Wahlgang zu gewinnen, dass ist ein sehr großer Erfolg für sie." Die CDU fühlt sich gestärkt, die Sozialdemokraten geben sich weiterhin selbstbewusst. SPD-Chef Franz Müntefering rief die Opposition auf, den neu gewählten Bundespräsidenten nicht an die parteipolitische Leine zu nehmen. Franz Müntefering, SPD-Vorsitzender: "Meine Erwartung an einen Bundespräsidenten, an den jetzigen und an den zukünftigen, ist nicht, dass er den Parteien der politischen Landschaft nach dem Mund redet. Nicht uns und den anderen auch nicht. Seine Aufgabe ist eine andere." Am Vormittag hatte das SPD-Präsidium Gesine Schwan für ihr Engagement als Präsidentschaftskandidatin gedankt. Franz Müntefering sagte, Gesine Schwan habe Vertrauen gewonnen und ihr Auftritt sei Mut machend gewesen. Die SPD will sie in Zukunft verstärkt als Sympathieträgerin einsetzen.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, 24.05.04, 20:00 Uhr, tagesschau, 24.05.2004 20:00 Uhr