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Lobbyist soll illegal Daten aus dem Gesundheitsministerium besorgt haben

Stand: 12.12.2012 23:22 Uhr

ROMAN BONNAIRE kommentierte. Der Begriff "Lobbyist" kommt von "Lobby", also der Vorhalle der Macht. Dieses Sprachbild drückt aus: In dieser Vorhalle warten alle, die Einfluß nehmen wollen und sprechen dort Politiker an, die zum Beispiel zur Abstimmung eilen. Diese Einflußnahme ist so alt wie die Demokratie. Im Grunde so alt wie jede Form von Politik. Aber für die Apothekervereinigung verließ jemand die Lobby und drang ins Zentrum der Macht ein. Wenn Unternehmen versuchen, die Politik in ihrem Interesse zu beeinflussen, so spricht man gemeinhin von LOBBYISMUS. Das fängt an bei persönlichen Kontakten zu Politikern, gern beim gemeinsamen Abendessen in ausgesuchten Restaurants. Und endet mitunter beim Ausüben von handfestem Druck. Besonders berüchtigt für ihr teilweise aggressives Auftreten ist die Gilde der Apotheker. In deren Bundesvereinigung ABDA arbeiten fünfmal soviele Lobbyisten wie bei der deutschen Atomwirtschaft. Hinzu kommen offensichtlich noch sogenannte "Freie" Interessenvertreter. Einem von ihnen ist es offenbar gelungen, mithilfe eines Informatiktechnikers geheimste Daten aus dem Gesundheitsministerium illegal zu besorgen. TIM HERDEN.

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tagesthemen, tagesthemen, 12.12.2012 22:15 Uhr