Video

Video

Stand: 02.03.2005 00:00 Uhr

Nach einem Milliardenüberschuss wächst der Druck auf die gesetzlichen Krankenkassen, die Beiträge zu senken. Das Gesundheitsministerium bezifferte das Plus der Kassen heute auf gut vier Milliarden Euro. Grund seien Einsparungen durch die Gesundheitsreform. Nun sei es an der Zeit, dass die Versicherten zurückbekämen, was sie an Vorleistungen erbracht hätten, sagte Ministerin Schmidt in Berlin. Die Kassen reagierten überwiegend zurückhaltend. Renate Bütow berichtet. Die Gesundheitsministerin ist fast heiser vor Ermahnungen. Warum verzögern die Krankenkassen auch weiterhin eine Beitragssenkung? 2004 haben sie pro Mitglied 3,3 Prozent weniger ausgegeben. Die Verwaltungskosten dagegen blieben gleich. Schmidt hält es sehr wohl für machbar, dass die Kassen mit ihrem derzeitigen Plus von über vier Milliarden Euro sowohl ihre Schulden abbauen als auch ihre Beiträge senken können. Ulla Schmidt, Bundesgesundheitsministerin, SPD: „Wenn ich sage, dass im Durchschnitt um 0,2 bis 0,3 Prozent abgesenkt werden könnte, dann ist das das Minimum, das auf Grund der Zahlen möglich ist.“ Doch die Kassen scheuen konkrete Zusagen. Sie denken zwar seit 15 Monaten über eine Absenkung nach, warten aber nach wie vor auf die „weitere Entwicklung“. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender AOK-Bundesverband: „Wir werden Mitte des Jahres sehen, ob wir erstens der Forderung nachkommen können, die Schulden zu tilgen, die wir gesetzlich tilgen müssen, und ob zweitens die Entwicklung im Arzneimittelbereich so verläuft, dass wir sagen können: Hier bei dieser AOK wird in diesem Umfang gesenkt und bei der anderen in jenem.“ Immerhin: Die DAK kündigt jetzt schon für den Juli eine Senkung des Beitragssatzes an. Herbert Rebscher, DAK-Vorstandsvorsitzender: „Ich bin ganz guter Dinge, dass wir über diese Größenordnung von 0,2 bis 0,3 Prozent im Sommer diskutieren und das auch weitergeben können.“ Das wird die DAK-Versicherten freuen. Deren durchschnittlicher Beitragssatz liegt derzeit bei stattlichen 14,7 Prozent. Zur Erinnerung: Die Ministerin hatte einst im Zuge der Gesundheitsreform eine Beitragssenkung auf 13,3 Prozent in Aussicht gestellt.

Sendungsbild der tagesschau
tagesschau, 20:00 Uhr, tagesschau, 02.03.2005 20:00 Uhr