Jahresrückblick 1996 Keine Chance für den Frieden

Stand: 18.12.2010 18:46 Uhr

Die palästinensische Hamas torpediert mit Selbstmordattentaten den Friedensprozess in Israel. Auch in Nordirland scheint der Frieden bis zum Bombenanschlag in den Londoner Docklands nahe. Der Friedensnobelpreis wird den Menschenrechtlern Carlos Belo und José Ramos-Horta aus Ost-Timor verliehen. 

Die täglichen Fernsehbilder von Krieg und Gewalt erzeugen bei vielen Zuschauern eine permanente Katastrophenstimmung. Dabei sinkt die Zahl der kriegerischen Auseinandersetzungen im Vergleich zum Vorjahr. Fast alle Kriege werden innerhalb von Landesgrenzen geführt.

Aber nicht nur im Krieg herrscht Gewalt. So torpediert die radikalislamische Hamas mit Selbstmordattentaten in Tel Aviv und Jerusalem den Friedensprozess.

Auch in Nord-Irland scheint der Frieden nahe, bis die IRA mit einem Bombenanschlag in den Londoner Docklands den Waffenstillstand beendet. Es kommt zu weiteren Anschlägen und gewaltsamen Auseinandersetzungen. Im nordirischen Portadown stehen sich die Bürgerkriegsparteien so unversöhnlich wie einst gegenüber.

Unbeachtet von der internationalen Gemeinschaft weiten sich Konflikte aus: In Afghanistan erobern die Taliban Kabul. Mit drastischen Maßnahmen führen sie ein islamistisches Staatssystem ein. In Zaire und Ruanda führen die Konflikte zwischen Tutsi und Hutu zu einer Flüchtlingskatastrophe. Aufmerksamkeit für das von Indonesien besetzte Ost-Timor weckt die Verleihung des Friedensnobelpreises an die Menschenrechtler Carlos Belo und José Ramos-Horta.