Jahresrückblick 1960 Unruhen in Algerien

Stand: 06.12.2010 14:26 Uhr

In Algerien kommt es zu einem Bürgerkrieg zwischen französisch-stämmigen Siedlern und Moslems. Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle versucht zu vermitteln und kündigt eine Volksabstimmung an.

Algerien und sein Mutterland Frankreich werden von schweren Unruhen erfasst. Am 24. Januar gibt es in Algier einen Aufruhr rechtsextremistischer französischer Siedler. Sie werden für Frankreich zur ersten schweren Belastungsprobe des Jahres. Staatspräsident Charles de Gaulle verurteilt die Haltung der Aufständischen. Die Armee schlägt den Aufstand nieder und nimmt 500 Putschisten fest. Doch das ist nur der Anfang. Ende Oktober verabschieden über 100 französische Intellektuelle ein Manifest, in dem sie die französischen Soldaten in Algerien zum Desertieren auffordern.

Als de Gaulle Anfang Dezember Algerien besucht, beginnt dort ein offener Bürgerkrieg. Die französisch-stämmigen Siedler protestieren gegen seine Politik, die Moslems sind für ihn. De Gaulle vertritt die Position, das die Algerier in einer Volksabstimmung selbst über ihr Schicksal entscheiden sollen.