Ein Schild weist auf Videoüberwachung hin.

Saarland Deutlich mehr Datenschutzverstöße im Saarland

Stand: 24.04.2024 18:50 Uhr

Die Zahl der gemeldeten Datenschutzverstöße ist im Saarland 2023 um fast 70 Prozent gestiegen, vor allem im Gesundheitswesen und beim privaten Einsatz von Kameraüberwachung. Und aufgrund des zunehmenden Einsatzes Künstlicher Intelligenz rechnet das saarländische Datenschutzzentrum für die Zukunft mit noch mehr Arbeit.

Markus Person / Onlinefassung: Axel Wagner

Im Saarland hat es beim Unabhängigen Datenschutzzentrum im vergangenen Jahr 1493 Beschwerden und Beratungsanfragen gegeben – in etwa so viele wie im Jahr zuvor. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht hervor, den die Datenschutzbeauftragte Monika Grethel am Mittwoch vorgelegt hat.

Grethel: Menschen reagieren sensibler

Deutlich gestiegen ist die Zahl der gemeldeten Datenschutzverletzungen. Bei der Behörde gingen im vergangenen Jahr 727 entsprechende Meldungen ein – 298 mehr als noch im Jahr zuvor. Grethel führt diesen Anstieg auf eine wachsende Sensibilität für Datenschutz bei Personen und Unternehmen zurück.

Die meisten Beschwerden gab es im Gesundheitswesen – von fehlgesendeten Diagnosen bis hin zu Cyberangriffen auf Einrichtungen. Aber auch die Nutzung von Kameras zur Überwachung privater Grundstücke oder Parkplätze wurden der Behörde wie in den Vorjahren häufig gemeldet. Deutlich zurückgegangen sei dagegen die Zahl von Beschwerden wegen des Einsatzes von Drohnen über Privatgrundstücken.

Mehrarbeit durch KI erwartet

In den kommenden Jahren erwartet Grethel, dass der stark ansteigende Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zu erheblich mehr Prüfaufwand der Behörde führen wird. Zwar sei im Doppelhaushalt eine zusätzliche Stelle bei der Behörde vorgesehen – mit den dann 21 Personen fehlten aber immer noch einige Stellen, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 24.04.2024 berichtet.

Mehr zum Thema Datenschutz