Syrien: IS-Kämpfer mit einer IS-Flagge.

Nordrhein-Westfalen IS-Prozess gegen in Essen festgenommenen Syrer startet

Stand: 25.04.2024 11:50 Uhr

Terrormitgliedschaft, Kriegsverbrechen, Geiselnahme mit Todesfolge und Mord. Die Liste der Vorwürfe gegen Asmael K. ist lang. Im März 2023 wurde der Syrer in Essen festgenommen. Er soll zwar als Asylbewerber in Niedersachsen gemeldet gewesen sein, sich aber oft bei seinen Brüdern in Essen aufgehalten haben.

Von Benjamin Sartory

Jetzt muss der 33-Jährige sich zusammen mit einem weiteren Angeklagten vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf verantworten. Der Prozess findet in einem Hochsicherheitsgebäude statt.

An Erschießungen beteiligt?

Konkret soll Asmael K. sich 2013 einer IS-Gruppe in Syrien angeschlossen haben, die dort ihre Gegner entführt und hingerichtet habe. Nach Überzeugung der Ermittler hat er unter anderem zwölf Gefangene bewacht und war an Erschießungen beteiligt. In mindestens einem Fall habe er selbst geschossen. Ihm droht eine lebenslange Haftstrafe.

Kampfgruppe in Syrien gegründet

Das gesicherte Gebäude des Oberlandesgerichtes, aufgenommen in Düsseldorf durch einen Zaun

Prozess findet im Hochsicherheitstrakt statt

Der andere Angeklagte soll in Syrien eine Kampfgruppe gegründet haben, die sich dann dem IS anschloss. Als Anführer hat er laut Anklage die Befehlsgewalt über rund 200 Kämpfer gehabt und soll in dem Zusammenhang auch einen Anschlag befohlen haben.

Geiselnahmen in Syrien

Außerdem wird ihm vorgeworfen, zwei Menschen verschleppt zu haben, die später exekutiert worden seien. Er wurde ebenfalls im März vergangenen Jahres festgenommen, und zwar in Wiesbaden.

Die beiden Angeklagten sollen sich zu den Vorwürfen bislang nicht geäußert haben. Bisher hat das Oberlandesgericht Düsseldorf Verhandlungstage bis Ende Juli angesetzt.

Unsere Quellen:

  • Oberlandesgericht Düsseldorf
  • DPA

Über dieses Thema berichtet der WDR am 25.04.24 auch im WDR-Fernsehen und im Radio auf WDR2.