Rettung der Zwillinge in Lüdenscheid

Nordrhein-Westfalen Frühgeburt in Arztpraxis: Zwillinge per Hubschrauber gerettet

Stand: 20.04.2024 20:29 Uhr

In Kierspe hat eine Frühgeburt von Zwillingen für einen Großeinsatz gesorgt. Die Geburt begann unerwartet in einer Frauenarzt-Praxis. Ein Hubschrauber musste kommen.

Von Philipp Brandstädter und Jörn Seidel

Zunächst war die Feuerwehr lediglich in die Frauenarzt-Praxis bestellt worden, um den Rettungsdienst beim Tragen zu unterstützen. "Eine relativ alltägliche Aufgabe", sagt Christian Schwanke von der Feuerwehr Kierspe dem WDR. "Im Laufe des Einsatzes entwickelte sich das allerdings zu einer etwas dramatischen und langwierigen Geschichte, was uns dazu bewogen hat, mehr Kräfte zu alarmieren."

Zwillingsgeburt unerwartet und viel zu früh

Ungewöhnlich war nicht nur, dass die Geburt in einer Praxis begann und Zwillinge auf die Welt kommen sollten. Problematisch war vor allem, dass die Mutter ihre Kinder gut zehn Wochen vor dem regulären Ende der Schwangerschaft bekam - viel zu früh also.

Christian Schwanke von der Feuerwehr Kierspe

Christian Schwanke, Feuerwehr Kierspe

"Die Rettungssanitäter und Notärzte vor Ort waren ganz schnell der Meinung, dass die Frühchen nicht auf der Straße transportiert werden können, sondern durch die Luft", sagt Schwanke.

Hubschrauber musste bei Regen und Wind auf Kreuzung landen

Weitere Probleme bereitete das Wetter: Bei Regen und Wind musste der Hubschrauberpilot auf der Kreuzung vor der Praxis landen. Dort treffen eine Bundes- und eine Landstraße aufeinander, die dort vorübergehend gesperrt wurden.

Dann wurde zunächst das Erstgeborene Richtung Dortmund in eine Klinik geflogen. Als der Hubschrauber zurückkehrte, war dann auch das zweite Kind geboren und wurde ebenfalls in die Klinik gebracht.

"Das war schon eine sehr angespannte Situation", berichtet Schwanke. Selbst langjährige Feuerwehr-Leute, die vor Ort waren, habe der Einsatz sehr bewegt.

Die Mutter wurde ins Krankenhaus in Lüdenscheid gebracht. Ihr Zustand soll stabil sein, genau wie der ihrer Kinder.

Über dieses Thema berichtete am 20.04.2024 auch die "Aktuelle Stunde" im WDR Fernsehen.

Unsere Quellen:

  • Feuerwehr Kierspe
  • Krankenhaus Lüdenscheid