Demo gegen Atommüll in Ahaus

Nordrhein-Westfalen Ahaus: Demo gegen geplante Castor-Transporte

Stand: 21.04.2024 15:57 Uhr

Ein Bündnis von Bürgern und Organisationen will die geplanten Atommüll-Transporte von Jülich zum Zwischenlager Ahaus unbedingt verhindern. Sie fürchten, das zuständige Bundesamt könnte bald die Genehmigung erteilen.

Die Bürgerinitiative "Kein Atommüll" in Ahaus hatte am Sonntag zum Protest aufgerufen. Rund 100 Menschen waren dem gefolgt. Mit großen Bannern und entschlossenen Worten wollten sie zeigen: "Mit uns nicht!". Es geht um 152 Castor-Behälter, die noch am Versuchsreaktor Jülich lagern.

Ahaus: Demo gegen geplante Castor-Transporte

Zwischenlager in Jülich bauen?

Vertreter der großen Kirchen und des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des BUND beteiligten sich an der Kundgebung am "Mahner", einem zentralen Platz in Ahaus. Auch sie halten die geplanten Transporte für zu gefährlich - und auch unnötig. Ein Zwischenlager in Jülich wäre aus ihrer Sicht die beste Lösung. 

Klagen angekündigt

Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung könnte die brisanten Lkw-Transporte vom Niederrhein ins Münsterland bald genehmigen. Doch bevor der erste Castor rollen könnte, würden sich wohl Gerichte damit befassen müssen. Denn sowohl die Stadt Ahaus als auch der Umweltverband BUND behalten sich eine Klage gegen eine Genehmigung vor.

Erinnerung an Tschernobyl

Plakat gegen Atommüll in Ahaus

Plakat gegen Atommüll in Ahaus

Den Zeitpunkt für den Protest hatte die Ahauser Bürgerinitiative bewusst gewählt. Denn vor fast genau 38 Jahren ereignete sich die Atomare Katastrophe in Tschernobyl. Wegen der Folgen sind bis heute große Gebiete in der Ukraine unbewohnbar. Das veranschauliche die Risiken auch von Atommüll-Transporten, sagen die Gegner. 

Endlager-Frage offen

In das Zwischenlager in Ahaus dürfen noch bis 2036 Brennelemente eingelagert werden. Bis dahin sollte eigentlich feststehen, wo in Deutschland ein Endlager für Atommüll entstehen kann. Doch die zuständige Bundesgesellschaft kommt in dieser Frage bislang kaum voran. Die Endlagersuche wird sich voraussichtlich noch länger hinziehen, als es das Gesetz vorsieht.

Unsere Quellen:

  • WDR-Reporter vor Ort