Polizeieinsatz Universität Mannheim

Baden-Württemberg Universität Mannheim: 31-Jähriger stirbt nach Schuss von Polizei

Stand: 24.04.2024 16:03 Uhr

In einer Bibliothek der Universität Mannheim ist am Dienstagnachmittag ein Mann von der Polizei angeschossen worden. Er hatte zuvor dort randaliert. Der 31-Jährigen starb später.

Ein 31-jähriger Mann ist am Dienstag in Mannheim durch einen Schuss der Polizei gestorben. Er hatte laut Polizei zuvor mit einer Machete bewaffnet in der Uni-Bibliothek randaliert. Gegen den Mann hatte bereits eine Anzeige wegen Körperverletzung vorgelegen.

Polizeibeamte musste von Schusswaffe Gebrauch machen. Valerie Schweppe, Staatsanwältin

Mann mit Machete: Zuvor schon mal in Uni auffällig geworden

Vor zwei Wochen habe der 31-Jährige eine Angestellte der Universität in der Bibliothek körperlich angegriffen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) am Mittwoch mit. Die Frau habe daraufhin Anzeige erstattet. Es habe keine Beziehung zwischen dem Mann und der Frau bestanden. Der Mann habe keinen Bezug zur Universität gehabt, er sei weder Student noch Mitarbeiter gewesen.

Polizei erschießt Mann mit Machete

Staatswaltschaft Mannheim: Bedrohungslage war vorhanden

Ein Polizist habe am Dienstagnachmittag auf den Mann geschossen, weil eine Bedrohungslage vorlag, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Der Mann ist durch den Schuss zunächst verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben, so Valerie Schweppe im SWR-Interview.

Staatsanwaltschaft Mannheim zum Polizeieinsatz in der Unibibliothek Mannheim

Der Mann soll am Nachmittag in der Bibliothek der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät aufgefallen sein. Als ein Streifenwagen eintraf, habe er eine Machete in seiner Hand gehalten, so die Polizei. Er sei bereits zuvor gegen eine Angestellte der Bibliothek handgreiflich geworden.

Universität Mannheim: Polizei schießt auf mutmaßlichen Randalierer

Mann hatte Hausverbot für Uni-Bibliothek in Mannheim

Laut Polizei hatte der Mann ein Hausverbot für die Bibliothek, weil er sich in der Vergangenheit wiederholt auffallend verhalten habe. Er sei polizeibekannt gewesen. Es handele sich um einen in Saarbrücken geborenen und in Mannheim wohnhaften Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit. Die Staatsanwaltschaft Mannheim konzentriert sich bei den Ermittlungen nun auf Zeugenaussagen und rekonstruiert nun das Geschehen.

Zweiter Schusswaffengebrauch der Polizei in Mannheim in kurzer Zeit

Es ist bereits der zweite tödliche Schusswaffengebrauch der Polizei in Mannheim innerhalb weniger Monate. Kurz vor Heiligabend hatte ein 49-Jähriger den Notruf gewählt. Bei der Ankunft der Beamten wartete er mit einem Küchenmesser bewaffnet auf der Straße. Bei einer folgenden Auseinandersetzung gab ein Beamter mehrere Schüsse auf den Mann ab, der dann verletzt in ein Krankenhaus kam und kurz darauf starb. Das Motiv des 49-Jährigen war damals offen geblieben.

Wann Dienstwaffen genutzt werden dürfen

Dienstwaffen dürfen nur als "Ultima Ratio", also als äußerstes Mittel, genutzt werden. Ob sogenannter unmittelbarer Zwang angewendet wird, entscheidet die jeweilige Polizeibeamtin oder Polizeibeamte grundsätzlich einzelfallbezogen und unter Berücksichtigung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit, wie das Innenministerium bereits nach früheren Fällen mitgeteilt hatte. Quelle: Innenministerium/PolG

Sendung am Di., 23.4.2024 22:00 Uhr, SWR1 BW Nachrichten

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