Asiatische Hornisse breitet sich auch im Westen der Pfalz aus

Baden-Württemberg Asiatische Hornisse in Konstanz entdeckt

Stand: 22.04.2024 15:34 Uhr

Die Asiatische Hornisse ist eine Gefahr für das Ökosystem in Deutschland und sie breitet sich immer weiter aus. Jetzt wurde auch am Bodensee ein Fund gemeldet.

In der vergangenen Woche ist in Konstanz eine Asiatische Hornisse gesehen und der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) gemeldet worden. Es ist der erste Fund in der Region Bodensee-Oberschwaben in diesem Jahr. Das teilte das baden-württembergische Umweltministerium mit.

Im vergangenen Jahr breitete sich die invasive Art stark aus. In Baden-Württemberg wurden besonders viele Asiatische Hornissen in Nordbaden entdeckt. Aber auch im Landkreis Konstanz wurden mehrere Tiere und Nester gesichtet.

Asiatische Hornissen werden Honigbienen gefährlich

Das Problem: Die Asiatische Hornisse gefährdet heimische Insekten. So greift sie etwa Honigbienen gezielt an. Die Asiatische Hornisse steht im Verdacht, ganze Bienenvölker auslöschen zu können. Außerdem fressen die Hornissen Trauben, Äpfel und anderes Obst an und haben so in Spanien und Frankreich bereits große Schäden verursacht. Um das zu verhindern, soll die Asiatische Hornisse bekämpft werden. Inzwischen stehe allerdings fest, dass sich die Art in Baden-Württemberg nicht mehr ganz beseitigen lasse. Der Fokus nun liege darauf, Schäden in der Imkerei sowie im Obst- und Weinbau möglichst gering zu halten, heißt es vom Umweltministerium.

Das funktioniere aber nur, wenn Bürgerinnen und Bürger ihre Funden zuverlässig melden, heißt es vom Umweltministerium. Wer eines der Tiere oder Nester sieht, sollte dies sofort mitteilen - zum Beispiel über die Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt. Eine Karte zeigt außerdem die bisherigen Fundorte der Asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg.

Heimische und Asiatische Hornisse im Vergleich

Heimische Hornisse und Asiatische Hornisse im Vergleich.

Die Asiatische Hornisse hat einen überwiegend schwarzen Körper und auffällig gelbe Beine. Die Arbeiterinnen werden bis zu 2,5 Zentimeter groß, die Königinnen bis zu drei Zentimeter. Damit sind sie etwas kleiner als heimischen Hornissen. Grundsätzlich verhält sich die Art laut Umweltministerium Menschen gegenüber wenig aggressiv. Stiche seien vergleichbar mit denen der heimischen Hornisse oder Wespe. In Einzelfällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen.

Asiatische Hornisse breitet sich seit 20 Jahren in Europa aus

Die ursprüngliche Heimat der Asiatischen Hornisse liegt in China. In Europa wurde die Hornisse erstmals im Jahr 2004 in Südwestfrankreich gesichtet. Nachweislich reiste diese Art zunächst unbemerkt über asiatische Import-Töpferwaren nach Europa. Sie breitete sich in den Folgejahren schnell über Frankreich und dann in Teilen Spaniens, Portugals, Italiens, Belgiens, der Niederlande, Großbritanniens und im Südwesten Deutschlands aus.

In Deutschland wurde die Asiatische Hornisse erstmals im Spätsommer 2014 in Waghäusel im Landkreis Karlsruhe entdeckt. Der erste bestätigte Nestfund gelang im November 2014 in Büchelberg in Rheinland-Pfalz.

Sendung am Mo., 22.4.2024 17:30 Uhr, SWR4 BW Studio Friedrichshafen

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