Zentralrat der Muslime in Deutschland erleichtert "Die Muslime werden sich schnell wieder beruhigen"

Stand: 28.04.2017 01:07 Uhr

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland hat sich erleichtert über das öffentliche Bedauern von Papst Benedikt XVI. über seine Äußerungen zum Islam geäußert. Er sei "sehr froh und glücklich" darüber, sagte der Ratsvorsitzende Köhler in der Tagesschau. "Die Muslime werden sich schnell wieder beruhigen."

Der Zentralrat der Muslime ist zufrieden mit der Klarstellung von Papst Benedikt XVI. bezüglich seiner umstrittenen Islam-Äußerungen. "Wir sind sehr froh darüber", sagte der Zentralratsvorsitzende Ayyub Axel Köhler in der Tagesschau. "Ich glaube, dass wir jetzt gemeinsam in eine gute Zukunft blicken können." Seiner Meinung nach würden sich die Muslime "sehr schnell wieder beruhigen". Der Zentralrat werde alles tun, um zu einem "verbesserten Verständnis" der Religionen beizutragen.

Vor der Stellungnahme des Vatikan hatte der Zentralrat der Muslime Papst Benedikt XVI. aufgefordert, sich für seine umstrittenen Äußerungen zu entschuldigen. Der Papst habe in seiner Rede in Regensburg in puncto Gewalt und Rolle der Vernunft in der Religion das Christentum über den Islam gestellt, hatte Köhler dem Magazin "Focus" gesagt. Dafür solle er sich entschuldigen. Es sei zudem eine Gelegenheit für eine umfassende Entschuldigung der katholischen Kirche bei allen Moslems "für Kreuzzüge, Zwangsbekehrungen und Vertreibungen", fügte Köhler hinzu. Die Türkische Gemeinde in Deutschland empfahl dem Papst sich mit Vertretern der Muslime oder der muslimischen Staaten zu treffen.

Merkel: Intention der Papst-Rede verkannt

Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm Papst Benedikt XVI. in Schutz. "Wer den Papst kritisiert, verkennt die Intention seiner Rede", sagte die Kanzlerin der "Bild"-Zeitung. "Sie ist eine Einladung zum Dialog der Religionen, und der Papst hat sich ausdrücklich für diesen Dialog eingesetzt, den auch ich befürworte und für dringend notwendig halte. Was Benedikt XVI. deutlich macht, ist eine entschiedene und kompromisslose Absage an jegliche Anwendung von Gewalt im Namen der Religion".