Ein Krankenpfleger wechselt eine Kanüle bei einem Darmkrebs-Patienten.

Krebserkrankungen Zahl stationärer Behandlungen gesunken

Stand: 02.02.2023 12:10 Uhr

Deutlich weniger Krebspatienten wurden im Jahr 2021 stationär in Kliniken versorgt. Das heißt aber nicht, dass weniger Menschen erkrankten. Der Rückgang hat vielmehr mit der Corona-Pandemie zu tun.

Während der Corona-Pandemie sind deutlich weniger Patientinnen und Patienten wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt worden. 2021 wurden knapp 1,44 Millionen Menschen wegen dieser Diagnose stationär versorgt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Demnach sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen im zweiten Corona-Jahr auf einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre. Gegenüber dem ersten Corona-Jahr 2020 ging die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte 2021 um 1,2 Prozent zurück. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 mit damals rund 1,55 Millionen Krebsbehandlungen betrug der Rückgang 7,2 Prozent.

Ursache ist laut der Behörde die Corona-Pandemie. Planbare Behandlungen wurden verschoben, zudem mieden viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten.

Vierthäufigster Behandlungsgrund

Mit einem Anteil von acht Prozent an allen Krankenhausaufenthalten ist Krebs weiterhin der vierthäufigste Behandlungsgrund. Die Prävention, Vorsorge und Behandlung bei Krebserkrankungen hätten sich in den vergangenen Jahren verbessert und somit auch die Heilungschancen, erklärte die Statistikbehörde weiter.

Besonders häufig erkrankten Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren an Krebs. Mehr als die Hälfte aller Krebspatientinnen und -patienten war 2021 in dieser Altersgruppe. Gut ein Fünftel war 40 bis 59 Jahre alt.

Die häufigste krebsbedingte Todesursache war 2021 der Lungen- und Bronchialkrebs. 61 Prozent dieser Todesfälle betrafen Männer, 39 Prozent Frauen.

Todesfälle mit Ursache Krebs gestiegen

Die Zahl der Todesfälle mit der Ursache Krebs ist im Zehn-Jahres-Vergleich gestiegen: Im Jahr 2021 starben 229.100 Menschen an den Folgen von Krebs, 2011 waren es 221.600. Der Anstieg dürfte im Allgemeinen jedoch auch auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen sein.

Der Anteil der an Krebs Verstorbenen an den Todesfällen insgesamt ist im selben Zeitraum - und insbesondere in den Corona-Jahren 2020 und 2021 - gesunken: von 26 Prozent im Jahr 2011 auf gut 22 Prozent im Jahr 2021.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 02. Februar 2023 um 14:00 Uhr in den Nachrichten.