Ein Finger drückt den Sprühkopf eines Sprays.

Social-Media-Trend Warnung vor gefährlicher "Deo-Challenge"

Stand: 22.09.2023 08:47 Uhr

"Ice Bucket", "Hot Chip" oder "Squat". Im Internet kursieren viele Challenges, die sich über Videos in sozialen Netzwerken verbreiten. Vor der "Deo-Challenge" warnt nun das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Gefahr statt Erfrischung: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt vor der sogenannten "Deo-Challenge", bei der sich meist jüngere Menschen mit Deospray verletzen und die Videos davon in sozialen Netzwerken hochladen.

Von der Herausforderung gibt es zwei Varianten: Bei der ersten wird Deo so lange auf eine Hautstelle gesprüht, bis es nicht mehr auszuhalten ist. Im Extremfall könne die Temperatur dabei innerhalb weniger Sekunden auf bis zu minus 30 Grad Celsius sinken, warnt das BfR. Schmerzen und massive Hautschädigungen können die Folge sein. Zudem könne das lang anhaltende Besprühen im Extremfall durch Kälteverbrennungen dazu führen, dass die Haut abstirbt. Unter Umständen könne eine Hauttransplantation nötig werden.

Bei der zweiten Variante geht es darum, das Deo einzuatmen. Je nach Zusammensetzung könne das schwere Folgen haben. Bestimmte Inhaltsstoffe des Sprays könnten in hohen Konzentrationen in den Körper gelangen und Herz und Gehirn schädigen. Das Einatmen könne unmittelbar zu Bewusstlosigkeit, Herzversagen und Atemlähmungen führen.

Experten raten zu Aufklärung statt Verboten

Laut Medienberichten sollen bereits Jugendliche an den Folgen der Challenge gestorben sein. Um sie vor diesen gefährlichen Challenges zu schützen, sollten Eltern ihre Kinder für das Thema frühzeitig sensibilisieren, sagt die Medienpädagogin Rebecca Wasinski von der Landesanstalt für Medien NRW. Ein generelles Handyverbot helfe wenig, glaubt sie.

Aus der Politik kommt eine deutliche Warnung: "Nicht jeder absurde Trend, der Klicks verspricht, muss nachgeahmt werden", sagte jüngst Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul der "Rheinischen Post". Diese wahnwitzigen Challenges machten einen nicht cooler und witzig seien sie auch nicht, so der Minister.

Hintergrund seiner Warnung war die "Hot Chip Challenge", bei der ein besonders scharfer Maistortilla-Chip gegessen werden sollte. Im Internet gibt es zahlreiche Videos von Menschen, die an der Mutprobe teilnehmen. Darunter sind viele Kinder und Jugendliche. In den USA starb Anfang des Monats ein 14-Jähriger nach dem Verzehr eines besonders scharfen Chips.