Passanten gehen durch weihnachtliche geschmückte Einkaufsstraße.

Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung Bevölkerung in 200 Jahren vervierfacht

Stand: 23.11.2021 13:35 Uhr

Eine Untersuchung zeigt: Die Zahl der Einwohner Deutschlands hat sich in den vergangen 200 Jahren mehr als vervierfacht. Am stärksten nahm die Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland zu.

Die Bevölkerungszahl in Deutschland hat sich innerhalb der jetzigen Landesgrenzen in den vergangenen 200 Jahren mehr als vervierfacht. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lebten auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik knapp 20 Millionen Menschen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden mitteilte. Heute sind es mehr als 83 Millionen Menschen.

Entwicklung unterscheidet sich nach Regionen

Allerdings wuchs die Zahl in einzelnen Regionen Deutschlands unterschiedlich. Am stärksten nahm die Bevölkerung im Westen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland zu. Im Vergleich leben in diesen vier Bundesländern heute rund sechsmal so viele Menschen wie vor 200 Jahren. Heute sind es 29,3 Millionen - vor 200 Jahren waren es noch 4,9 Millionen.

In Bayern und Baden-Württemberg wuchs die Zahl um das Vierfache von 5,7 auf 24,2 Millionen. Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und Bremen verzeichneten innerhalb von 200 Jahren einen Anstieg von 3,0 auf 13,4 Millionen Einwohner. 

In den ostdeutschen Bundesländern einschließlich Berlin gab es hingegen ein Auf und Ab. Zwischen 1850 und 1920 war diese Region im Vergleich zum Westen, Norden und Süden lange Zeit die bevölkerungsreichste. Bis zum Zweiten Weltkrieg verlief die Entwicklung parallel zum Westen.

Deutsche Teilung hatte große Auswirkungen

Mit der deutschen Teilung und der Gründung der DDR änderte sich das. Seit 1950 nahm die Einwohnerzahl von 20,5 Millionen auf 16,1 Millionen ab. "Die Trendentwicklungen verdeutlichen, welchen erheblichen Einfluss die deutsche Teilung auf die Bevölkerungsdynamiken insbesondere in Ostdeutschland hatte", erklärt der Geograf Sebastian Klüsener vom Bundesinsitut. Heute leben im Osten Deutschlands in etwa so viele Menschen wie um 1910. Allerdings ist in den letzten zehn Jahren diese Region wieder um 265.000 Menschen gewachsen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Bayern 2 am 23. November 2021 um 12:00 Uhr.