Eine Familie geht nebeneinander in einer Unterkunft für Geflüchtete in Frankfurt a.M.

Migration Asylzahlen im ersten Quartal deutlich rückläufig

Stand: 08.04.2024 21:39 Uhr

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nahm die Zahl der Erstanträge von Asylsuchenden im ersten Vierteljahr um fast 20 Prozent ab. Innenministerin Faeser begründet das unter anderem mit Grenzkontrollen.

Die Zahl der in Deutschland neu gestellten Asylanträge ist im ersten Vierteljahr 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Von Januar bis März seien 65.419 Erstanträge gestellt worden, teilte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge mit. Gegenüber dem gleichen Zeitraum 2023 bedeute dies eine Abnahme um 19,2 Prozent.

Die meisten Anträge kamen auch im ersten Vierteljahr 2024 laut Bundesamt mit knapp 20.000 von Menschen aus Syrien. Dahinter folgten Afghanistan mit 10.198 und die Türkei mit 10.119. Entschieden wurde im ersten Quartal über 80.651 Erst- und Folgeanträge von Asylbewerbern. Mit 46,1 Prozent erhielten weniger als die Hälfte einen Schutzstatus. 

Faeser setzt weiter auf Grenzkontrollen

Die Tendenz sinkender Asylzahlen hatte sich seit Jahresbeginn angedeutet. Im März wurden dann fast 10.000 Erstanträge weniger registriert als noch im Januar.

"Das zeigt, dass unser Handeln wirkt. Wir schützen weiterhin viele Menschen vor Krieg und Terror und begrenzen zugleich wirksam die Zahl derer, die unseren Schutz nicht benötigen", kommentierte Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Zahlen. 

Durch vorübergehende Grenzkontrollen seien seit Oktober 17.600 unerlaubte Einreisen verhindert worden. Mehr als 700 Schleuser habe die Bundespolizei durch diese Kontrollen seitdem festgenommen. "Wir werden die Grenzkontrollen so lange fortsetzen, wie es notwendig ist, um die irreguläre Migration dauerhaft wirksam zu begrenzen", betonte Faeser.

Mehr Personal und Geld für schnellere Verfahren

Zugleich sorge die Regierung jetzt schneller für Klarheit, wer in Deutschland bleiben dürfe und wer nicht. "Mit 1.160 zusätzlichen Kräften beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und 300 Millionen Euro zusätzlich für schnellere und digitale Verfahren erhöhen wir hier das Tempo weiter", sagte Faeser.

Faeser begrüßte auch die europäische Einigung auf ein gemeinsames Asylsystem in der EU. "Das Gemeinsame Europäische Asylsystem ist der Schlüssel zur dauerhaften Entlastung unserer Kommunen: durch Asylentscheidungen schon an den Außengrenzen, wenn nur eine geringe Aussicht auf Schutz besteht, und endlich durch eine gerechtere Verteilung in der EU", sagte sie. "Deshalb ist es so wichtig, dass dieser Migrationspakt jetzt auch vom Europäischen Parlament beschlossen wird."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 08. April 2024 um 23:00 Uhr.