Europaparlament stimmt für Kompromiss Das Waffenrecht in der EU wird verschärft

Stand: 29.11.2007 14:45 Uhr

Computergestütze Waffenregister, spezielle Kennzeichnungsnummern und ein Mindestalter von 18 Jahren. Das sind die Kernpunkte der neuen Regelung zum Waffenrecht, die das Europaparlament beschlossen hat. Länder, die schärfere Altersregelungen haben, können diese allerdings beibehalten.

Das Waffenrecht in der Europäischen Union wird verschärft. Einen entsprechenden Kompromiss mit den 27 Mitgliedsstaaten hat das Europaparlament jetzt verabschiedet. Spätestens von 2010 an müssen demnach überall in der EU nationale computergestützte Waffenregister aufgebaut werden. Ab 2014 muss sich jeder Waffenbesitzer in der Datenbank seines Heimatlandes registrieren, die Daten werden mindestens 20 Jahre lang gespeichert.

Um eine bessere Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, muss jede Waffe zudem schon bei ihrer Herstellung eine Kennzeichnungsnummer erhalten. Waffenlieferungen in einen anderen EU-Staat müssen den Behörden gemeldet werden. Die EU verspricht sich von der Richtlinie mehr Wirkung im Kampf gegen illegalen Waffenhandel.

Kein Verkauf an Jugendliche

Das Mindestalter beim Kauf der Waffen wird bei 18 Jahren liegen. Allerdings können EU-Staaten, die ein höheres Mindestalter vorschreiben, diese Regelung beibehalten. In Deutschland dürfen Waffen erst ab 21 gekauft werden. In Finnland war der Verkauf von Feuerwaffen an Jäger und Sportschützen bislang schon ab einem Alter von 15 Jahren erlaubt.

Mit den EU-Regierungen sind die Inhalte der neuen Richtlinie bereits abgestimmt, sie muss nur noch formal vom Ministerrat abgesegnet werden.