Überschwemmungen in Sanliurfa, Türkei

Südosttürkei Mehrere Tote nach Überschwemmungen

Stand: 15.03.2023 18:32 Uhr

Auf das verheerende Erdbeben folgt im Südosten der Türkei die nächste Katastrophe: In Teilen der betroffenen Region gibt es heftige Überschwemmungen. Laut türkischen Medien kamen mindestens 14 Menschen ums Leben, mehrere werden vermisst.

Rund fünf Wochen nach dem Erdbeben kämpfen die Menschen im Südosten der Türkei jetzt mit Überschwemmungen. Dabei kamen mindestens 14 Menschen ums Leben. An drei Orten werde noch nach fünf Vermissten gesucht, teilte Innenminister Süleyman Soylu mit.

Nach dem Erdbeben in der Türkei kommt jetzt die Flut

Markus Rosch, ARD Istanbul, Morgenmagazin

In der an Syrien grenzenden Provinz Sanliurfa starben laut staatlichen Medien zwölf Menschen. In der angrenzenden Provinz Adiyaman seien zwei Tote geborgen worden. Auch in der südosttürkischen Metropole Diyarbakir kam es der Nachrichtenagentur DHA zufolge zu Überschwemmungen.

Die Behörden befürchteten, dass die Zahl der Toten nach den außergewöhnlichen Regenfällen weiter steigen könnte, sagte der Gouverneur der Provinz Sanliurfa Salih Ayhan dem staatlichen Sender TRT Haber. Ayhan rief die Anwohner dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben oder gegebenenfalls sichere Gegenden aufzusuchen. Die Schulen wurden für einen Tag geschlossen.

In Sanliurfa wurde neben Wohnhäusern der Nachrichtenagentur DHA zufolge auch die Notaufnahme eines Krankenhauses überflutet. Die Patienten seien evakuiert worden.

Container-Haus weggeschwemmt

In der etwa 110 Kilometer nördlich gelegenen Nachbarprovinz Adiyaman, im Bezirk Tut, wurde nach Angaben des türkischen Innenministers Süleyman Soylu ein Container-Haus weggeschwemmt, in dem eine Familie untergebracht war. Dabei sei ein Mensch gestorben. Soylu rief die Anwohner in Adiyaman auf, sich von Flüssen fernzuhalten.

Provinz Hatay: Wassermassen reißen Autos mit sich

In Iskenderun in der Provinz Hatay drang Wasser etwa in Zelte ein. Wie Aufnahmen des Senders Haber Global zeigten, rissen die Wassermassen Autos mit sich und beschädigten Straßen und Brücken. Videos zeigten, wie Menschen sich schwimmend in Sicherheit brachten.

Die türkische Katastrophenschutzbehörde AFAD rechnet für die nächsten zwei Tage mit weiteren heftigen Regenfällen in der Region und warnte Anwohner vor weiteren Stürmen und Überschwemmungen.

Mehr als 48.000 Tote durch Erdbeben

Bei dem Erdbeben am 6. Februar und vielen Nachbeben waren alleine in der Türkei mehr als 48.000 Menschen ums Leben gekommen. Danach waren hunderttausende Menschen in der Region obdachlos und in Notunterkünften wie Zelten untergekommen.

Karin Senz, Karin Senz, ARD Istanbul, 15.03.2023 13:22 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Inforadio am 15. März 2023 um 11:43 Uhr.