In einer U-Bahn-Station in Buenos Aires brennt nur die Notbeleuchtung.

Massive Störung Argentinien und Uruguay ohne Strom

Stand: 16.06.2019 18:25 Uhr

Durch eine "schwere Störung" ist in fast ganz Argentinien und Uruguay der Strom ausgefallen. Der Energieversorger Edesur machte keine Angaben zur Ursache. Züge und U-Bahnen wurden gestoppt, Notstromaggregate laufen.

In Argentinien und Uruguay ist es zu einem massiven Stromausfall gekommen. Große Teile der beiden südamerikanischen Staaten seien nach einer schweren Störung ohne Elektrizität, teilte der argentinische Energieversorger Edesur mit.

Der uruguyaische Anbieter UTE erklärte, das Problem sei um 07:06 Uhr (12:06 Uhr MESZ) im argentinischen Netz aufgetreten und habe "im ganzen Staatsgebiet" sowie in einer Reihe von Provinzen des Nachbarlandes einen Stromausfall verursacht.

Vier Stunden nach Beginn der Störung haben etwa 75.000 Edesur-Kunden im Großraum Buenos Aires wieder Strom, teilte das Unternehmen mit. Bis es landesweit wieder Elektrizität gebe, würden voraussichtlich noch "einige Stunden" vergehen.

ARD-Korrespondent Ivo Marusczyk hält es nicht für besonders wahrscheinlich, dass ein Sabotageakt die Ursache des flächendeckenden Ausfalls ist. Wahrscheinlicher sei ein Zusammenhang mit der maroden Infrastruktur. Im Großraum Buenos Aires gebe es seit mehreren Tagen immer wieder schwere Unwetter - "da braucht man nicht unbedingt einen Sabotageakt, um einen größeren Stromausfall auszulösen".

Kein großes Chaos

In Argentinien wurden U-Bahnen und Züge gestoppt, Ampeln sind ausgefallen und die Wasserversorgung funktioniert nicht richtig. Der Betrieb an den Flughäfen hingegen funktioniert dank der Notstromversorgung. Heute sind in einigen argentinischen Provinzen Wahlen angesetzt - derzeit ist unklar, ob sie stattfinden werden.

Auf der Südhalbkugel der Erde beginnt der Winter, zum Teil wird auch mit Strom geheizt. Die Gründe der folgenschweren Panne seien noch unbekannt und würden derzeit untersucht, teilte das Energieministerium in Buenos Aires mit. Lokale Stromausfälle sind in Argentinien häufig - allerdings eher in den Sommermonaten, wenn Klimaanlagen viel Strom verbrauchen.

In Argentinien und Uruguay leben zusammen ungefähr 48 Millionen Menschen. Die beiden Länder teilen sich ein Stromnetz, das unter anderem vom gemeinschaftlich betriebenen Staudamm Salto Grande beliefert wird. Dieser befindet sich rund 450 Kilometer nördlich von Buenos Aires und rund 500 Kilometer nördlich von Uruguays Hauptstadt Montevideo.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 16. Juni 2019 um 15:00 Uhr.