Rafael Márquez bestreitet bei eine Pressekonferenz Vorwürfe aus den USA

Nähe zu Drogenkartell? USA setzte Rafa Márquez auf schwarze Liste

Stand: 10.08.2017 10:40 Uhr

Hat Mexikos Fußballstar Nummer eins für einen Drogenboss Geschäfte gemacht? Das wirft das US-Finanzministerium Rafael Márquez vor - und setzte ihn auf eine schwarze Liste. Der Kapitän der Nationalmannschaft beteuert seine Unschuld.

Das US-Finanzministerium hat schwere Vorwürfe gegen Fußballstar Rafael Márquez erhoben. Der Kapitän der mexikanischen Nationalmannschaft sei eine der Schlüsselfiguren des Drogenkartells von Raúl Flores Hernández. Der 142-fache Nationalspieler zähle zu einem Kreis von 22 Personen, die ebenso wie 43 Firmen auf einer Sanktionsliste stünden.

Der 38-Jährige soll den US-Behörden zufolge seit geraumer Zeit gute Beziehungen zu Hernández unterhalten und für diesen Geschäfte abgewickelt haben. Nun wird sein Vermögen in den USA eingefroren und US-Bürger dürfen keine Geschäfte mehr mit ihm machen. Zudem wird sein Visum annulliert.

Insgesamt setzte das US-Finanzministerium zufolge 22 Mexikaner und 43 Unternehmen auf die schwarze Liste. Dies sei die umfangreichste Einzelsanktion gegen ein mexikanisches Drogenkartell in der Geschichte des Ministeriums gewesen. Auf der Sanktionsliste stehen unter anderem auch Flores selbst und seine Familie ebenso wie der Sänger Julión Álvarez.

"Weise jedwede Verbindung zurück"

"Ich weise kategorisch jedwede Verbindung zu dieser Organisation und zu den Taten zurück", sagte Márquez auf einer Pressekonferenz auf dem Gelände seines Clubs in Guadalajara. Zuvor war er freiwillig bei der Staatsanwaltschaft vorstellig geworden und hatte seine Aussage gemacht. "Das ist das schwerste Spiel meines Lebens, aber ich werde es meistern", sagte er.

In Europa spielte Márquez viele Jahre lang für den FC Barcelona. Seit Januar 2016 ist Rafa, wie ihn seine Fans nennen, wieder in Mexiko für seinen Heimatklub Atlas Guadalajara aktiv. Dort ist auch das Drogenkartell von Flores ansässig.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 10. August 2017 um 10:30 Uhr in den Nachrichten.